Es war wohl ein Versuch des Selmer Bürgermeisters Thomas Orlowski, für eine Verlängerung des Auftrags für den TK-Sicherheitsdienst über Ende September hinaus bis zum Jahresende zu werben. In der Ratssitzung am Mittwoch, 20. September, stellte er den Mandatsträgerinnen und -trägern Einsatzzahlen dieses Sicherheitsdienstes vor, der als präventive Maßnahme - so hatte er es immer genannt - dem Sicherheitsgefühl derer entgegen kommen sollte, die sich Sorgen wegen Vorfällen in der Zeltstadt für Geflüchtete und außerhalb der Zeltstadt machen.
Einsätze an sechs Orten in Bork hat Orlowski zusammentragen lassen. Hier ist die Einsatzbilanz seit dem 5. Mai bis einschließlich 19. September:
- Alter Schützenplatz: 36 Einsätze wegen Alkohols, 12 wegen Lautstärke, 35 wegen Drogen, 6 wegen Mülls.
- Auf dem Südfeld: 20 Einsätze wegen Alkohols, 6 wegen Lautstärke, 12 wegen Drogen, 4 wegen Mülls.
- Grundschule Auf den Äckern: 42 Einsätze wegen Alkohols, 64 wegen Lautstärke, 17 wegen Drogen, 6 wegen Mülls.
- Friedhof: 71 Einsätze wegen Fahrradfahrens, 41 wegen Alkohols, 24 wegen Lautstärke, 18 wegen Drogen, 18 wegen Mülls.
- Sportplatz: 46 Einsätze wegen Alkohols, 33 wegen Lautstärke, 24 wegen Drogen, 9 wegen Mülls, 5 wegen Grillens.
- Bahnhof: 9 Einsätze wegen Alkohol, 7 wegen Lautstärke, 7 wegen Drogen, 13 wegen Mülls, 31 wegen Personen auf oder neben den Gleisen.

Zusätzlich listete der Bürgermeister noch folgende Vorfälle auf: Am 2. Juni seien am Bahnhof Fahrräder auf die Gleise geworfen worden. Auf dem Friedhof habe es am 28. August gegen alkoholisierte Personen Platzverweise mit Unterstützung der Polizei gegeben. Insgesamt macht das dann 618 Einsätze des Sicherheitsdienstes innerhalb von viereinhalb Monaten.
„Bei den Vorfällen handelt es sich nicht nur um Vorfälle mit Asylsuchenden, sondern auch mit Beteiligung von Borker Bürgern“, betonte Thomas Orlowski. Und: Die Tendenz der Vorfälle sei rückläufig. Diese Zahlen stimmten die Gegner der Verlängerung des Auftrags für den TK-Sicherheitsdienst bis zum Jahresende nicht um. Ab dem 1. Oktober wird er nicht mehr durch Bork patrouillieren.
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