Zusätzlicher Bus zwischen Selm und Werne Städte wollen Gewerbegebiete besser erreichbar machen

Zusätzlicher Bus: Städte wollen Gewerbegebiete besser erreichbar machen
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Es kann für Unternehmen zu einem echten Standortnachteil werden, wenn sie mit Bus und Bahn nicht direkt erreichbar sind: Das ist eine Erfahrung, die Firmen in Gewerbegebieten in Selm immer wieder machen, wenn es um das Anwerben von Fachkräften geht. Aus diesem Grund bemüht sich die Stadt Selm, bei dem Förderwettbewerb „Ways2Work“ berücksichtigt zu werden. Die Pläne sind jetzt wieder ein bisschen konkreter geworden, wie Bürgermeister Thomas Orlowski in der Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses erklärte. Ihm schwebt eine Busverbindung vor, die Firmen in Selm direkt mit dem Bahnhof der Stadt verbindet. Selm ist dabei nicht mehr alleine unterwegs - sondern interkommunal.

„Für die Teilnahme am Förderwettbewerb und der damit einhergehenden Zusammenarbeit konnte die Stadt Selm mit der Stadt Werne, dem Kreis Unna sowie der VKU GmbH kommunal-orientierte Partner gewinnen. Darüber hinaus haben Unternehmen aus Selm und Werne, die ihre Unternehmensstandorte in den Industrie- und Gewerbegebieten in Selm und Werne haben, ihre Unterstützung an der Teilnahme zugesichert“, heißt es dazu von der Stadtverwaltung.

Mit folgendem Projekt wollen Selm und Werne bei dem Wettbewerb punkten: „Neben einer weiteren Buslinie zwischen Selm und Werne, die beide Haltepunkte Selm-Beifang und Werne Bahnhof sowie die Industriegebiete Werner Straße und Wahrbrink an den öffentlichen Personennahverkehr und den Schienenpersonennahverkehr anbindet, ist die Einstellung eines Mobilitätsmanagers zur Beratung und Unterstützung der standortbezogenen Betriebe und Unternehmen in Selm und Werne angedacht. Während der Fahrzeiten der Linie zwischen Selm und Werne haben auch Bürger:innen die Möglichkeit, die Anbindung zu nutzen.“

Zur ersten Phase zugelassen

Durch die Kooperation mit der Stadt Werne und dem Kreis Unna ist das Projekt auch schon für die erste Phase des Wettbewerbs zugelassen worden. „Als Förderoption gewährt das MUNV NRW für die Erstellung des Feinkonzeptes durch ein Beratungsunternehmen für Selm und Werne am Ende der ersten Phase eine 80-prozentige Förderung bis zu einer Gesamtsumme der förderfähigen Ausgaben in Höhe von 100.000 Euro. Der maximale Eigenanteil läge somit bei 20.000 Euro. Aufgrund einer hälftigen Kostenteilungsvereinbarung mit der Stadt Werne verbleibt ein Maximalbetrag von 10.000 Euro für die Stadt Selm“, erklärt die Selmer Stadtverwaltung in der Vorlage für den Wirtschaftsausschuss.

Der Rat der Stadt Selm entscheidet in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag (23. März), ob er die 10.000 Euro freigibt - und die Teilnahme an dem Wettbewerb weiter laufen kann. Wenn das Gremium zustimmt, dann würde das Feinkonzept bis zum 31. Dezember 2023 erstellt und eingereicht werden. „Die zweite Jury-Sitzung findet im Februar 2024 statt, so dass bei erfolgreicher Bewertung mit der Umsetzung der Maßnahmen ab dem 1. April 2024 begonnen werden kann“, so die Stadtverwaltung zum weiteren Ablauf.

  • Die Erreichbarkeit von Unternehmensstandorten mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln verbessern – das ist das Ziel des Landeswettbewerbs „Ways2Work“, den die Landesregierung in Kooperation mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem Netzwerkbüro Betriebliche Mobilität NRW der Industrie- und Handelskammern sowie dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung ausrichtet.

  • Mit „Ways2Work“ sollen Konzepte betrieblichen Mobilitätsmanagements gefördert werden, die in enger Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Unternehmen entstehen. Unternehmen werden dabei unterstützt, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und ihre Attraktivität als Arbeitgebende zu erhöhen. Kommunen haben die Chance, betriebliches Mobilitätsmanagement als Teil ihrer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung zu verankern und gleichzeitig konkrete Maßnahmen umzusetzen. Eine Stärkung des öffentlichen Verkehrs und der Nahmobilität soll hier im Vordergrund stehen.

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