Selmer Firma setzt auf Wasserstoff-LKW Kunden nicht nur im Ruhrgebiet und Rheinland

Selmer Firma setzt auf Wasserstoff-LKW: Kunden nicht nur im Ruhrgebiet und Rheinland
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Autos und LKW müssen nicht mehr nur mit Diesel, Benzin oder Strom fahren. Die Firma Wüllhorst Fahrzeugbau mit Sitz in Bork setzt auf Wasserstoff und lieferte nun die ersten mit Wasserstoff betriebenen Lastwagen an Kunden aus. Landrat Mario Löhr, als einer der Mitinitiatoren der gemeinsamen Wasserstoffallianz Westfalen mit der Stadt Hamm, machte sich bei einem Ortstermin ein Bild davon.

In einer Pressemitteilung des Kreises Unna heißt es, dass Mario Löhr seinen Posten mit einer klaren Vision für die Region angetreten ist: „Wasserstoffproduzenten ansiedeln und die entsprechende Infrastruktur aufbauen, um Industriebetrieben die Umstellung auf klimaneutrale Prozesse zu vereinfachen.“ Dazu zählen auch die Wasserstoff-LKW aus Selm.

„Die Firma Wüllhorst ist auf Fahrzeugaufbauten spezialisiert und erhebt dabei den Anspruch, dem Stand der Technik immer einen Schritt voraus zu sein“, heißt es in der Pressemitteilung des Kreises. Nun vertrauen die ersten Kunden dem Familienunternehmen auch mit Blick auf Wasserstofftechnologie.

Reichweite von 400 Kilometer

Zunächst bringen sie ihre Fahrzeuge nach Selm, damit sie dort von Spezialisten angepasst werden. Dazu zählt neben dem Fahrzeugaufbau, der einen Umbau der Wasserstofftanks erfordert, teilweise auch die Nachrüstung eines hochmodernen Abbiegeassistenten gegen den gefährlichen toten Winkel.

Nach Herstellerangaben haben die LKW eine Reichweite von 400 Kilometern. Vom Betriebsgelände der Firma Wüllhorst Fahrzeugbau an der Harkortstraße im Gewerbegebiet in Bork aus wurden die Wasserstoff-Lkw nach Münster, Köln und Villingen-Schwenningen geliefert, wo sie die Flotten von Edeka und Rewe sowie des Logistikers Bächle verstärken, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Landrat Mario Löhr (Mitte) mit Heinrich und Felix Wüllhorst vom gleichnamigen Familienunternehmen in Selm.
Landrat Mario Löhr (Mitte) mit Heinrich (l.) und Felix Wüllhorst vom gleichnamigen Familienunternehmen in Selm. © Kreis Unna

„Es ist gut zu wissen, dass wir in Selm und damit im Kreis Unna Kompetenzen haben, um die Wasserstofftechnologie auch im Schwerlastverkehr zu etablieren“, so Landrat Mario Löhr. „Was wir brauchen, ist auch hier im Kreis Unna eine leistungsfähige Infrastruktur.“

Heinrich Wüllhorst hält ein möglichst engmaschiges Netz an Wasserstoff-Tankstellen ebenfalls für einen mitentscheidenden Faktor. „Wenn sich Wasserstoff im Verkehrssektor und insbesondere im Schwerlastverkehr etablieren soll, dann muss er auch flächendeckend verfügbar sein.“ Darum plant Wüllhorst am Firmenstandort in Selm eine eigene kleine Wasserstoffproduktion samt Tankstelle.