Keine Überbelegung mehr Kapazität der Zeltstadt in Bork soll reduziert werden

Keine Überbelegung mehr: Kapazität der Zeltstadt soll reduziert werden
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Der Schritt hin zur Normalbelegung von 750 Menschen: Diesen Weg will die Bezirksregierung Arnsberg mit Blick auf die Zeltstadt in Bork in nächster Zeit gehen. „Es ist geplant, dass wir in den kommenden Wochen die Belegung der Notunterkunft in Selm reduzieren. Wir wollen so schnell wie möglich in den normalen Modus zurückkehren“, kündigte Pressesprecher Christoph Söbbeler an.

Im Zuge der Schließung der Notunterkunft in Haltern hatte der Pressesprecher noch in der vergangenen Woche angekündigt, dass die Kapazitäten in den vorhandenen Landeseinrichtungen aufgestockt werden. Er ergänzte dazu: „Natürlich versuchen wir, neue Unterkünfte zu schaffen.“

Neue Einrichtung in Bochum

Und genau das sei nun gelungen. Einordnend teilte Söbbeler mit: „Die Prüfung von Aufstockungs- und Erweiterungsmöglichkeiten umfasst alle Landesunterbringungseinrichtungen und ist nicht auf die Notunterkunft Selm begrenzt. Hinzu kommen neue Inbetriebnahmen wie zum Beispiel eine Unterbringungseinrichtung in Bochum, welche ab dem 15. September in Betrieb genommen werden soll.“

Zum Hintergrund: Noch vor wenigen Wochen hatte die Bezirksregierung mitgeteilt, dass 80 weitere Geflüchtete in der Notunterkunft in Bork untergebracht werden sollen, so dass die Belegung zu diesem Zeitpunkt bei 830 Personen lag.

„Entwicklung ist sehr dynamisch“

Damals hieß es: Die aktuelle Belegungserhöhung sei eine erforderliche Maßnahme. Die Bezirksregierung arbeitet gegenwärtig daran, weitere Plätze zu generieren, um den Zeitraum der zusätzlichen Belegung in der Notunterkunft Selm so kurz wie möglich zu gestalten.

„Die Entwicklung ist sehr dynamisch. Die Aufstockung ist von Beginn nicht als Dauerzustand geplant gewesen“, sagte Söbbeler am Dienstag (29. August) mit Blick auf den Schritt der Behörde Anfang August, die Belegung kurzfristig zu erhöhen. Mit Stand vom 16. August sind 793 Menschen in der Zeltstadt untergebracht. Aktuellere Zahlen liegen der Redaktion nicht vor.

Belegung steigt

Ursprünglich war die Zeltstadt in Bork mal für 1000 Menschen gedacht gewesen. Dafür waren 18 Leichtbauhallen errichtet worden. Im Oktober des vergangenen Jahres gab die Bezirksregierung bekannt, dass höchstens 750 Neuankömmlinge gleichzeitig in der Notunterkunft leben können.

In den vergangenen Monaten stieg die Belegung stetig. Im März waren es 572 Geflüchtete, im April 732. Nach der zwischenzeitlichen Überbelegung soll die Kapazität von 750 Plätzen nun wieder eingehalten werden.

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Unterdessen haben am Dienstag (29. August) Beratungen zwischen der Bezirksregierung und der Stadt Selm über die Zukunft der Zeltstadt stattgefunden. „In diesem Gespräch ging es um die aktuelle Situation in der Unterkunft, aktuelle Bedarfe und auch um eine Verbesserung der Betreuungssituation der Geflüchteten in der Unterkunft“, teilte Stadtsprecher Malte Woesmann mit.

Darüber hinaus vermeldete die Stadt, die Bezirksregierung zum aktuellen Zeitpunkt die Fortführung der Zeltstadt noch nicht beantragt habe.