Eine stattliche Zahl nannte Malte Woesmann im Sommer des vergangenen Jahres. „Der Mehraufwand für die Entsorgung wilder Müllkippen im Stadtgebiet wird mit circa 225 Stunden jährlich kalkuliert.“ Der Stadtsprecher von Selm ergänzte: „Diese Kosten und die zusätzlichen Entsorgungskosten müssen vom Gebührenzahler getragen werden.“ Demzufolge kommen Bürgerinnen und Bürgern dafür auf, wenn Müll illegal entsorgt wird.
Zuletzt war dies in Beifang der Fall. Neben zwei Altkleidercontainern sammelten sich Müllsäcke. Ein unschöner Anblick. Auch in den Sozialen Medien machten einige Bürgerinnen und Bürger ihrem Ärger Luft. „Das ist Hammer sowas. Da werden die Leute zu faul, es reinzupacken“, lautet ein Kommentar. Und ein weiterer Nutzer sagt: „Ich befürchte, dass die Container bald ganz abgeschafft werden, wenn die Orte, an denen sie stehen, so missbraucht werden.“ Mittlerweile hat die Stadt Selm jedoch reagiert.
„Das Umfeld wurde gesäubert“
„Die Stadtverwaltung hatte die überquellenden Container selber bemerkt und den
entsprechenden Eigentümer darüber informiert. Am Donnerstag wurden die Container bereits geleert und das Umfeld gesäubert“, teilte Stadtsprecher Malte Woesmann auf Anfrage der Redaktion mit. Nach seinen Angaben seien keine
Beschwerden bei der Stadtverwaltung eingegangen.
Mindestens einmal in der Woche werden die Altkleidercontainer geleert. „Falls festgestellt wird, dass dieser Rhythmus nicht ausreicht, muss gegebenenfalls auch zweimal die Woche geleert werden“, erklärt Woesmann.

Insgesamt sind im gesamten Stadtgebiet 45 Altkleidercontainer im öffentlichen Raum aufgestellt. Im November gab es einen ähnlichen Ärger an der Bahnhofstraße/Ecke Josef-Mersmann-Weg in Bork. Dort quollen Altkleidercontainer über.
Die CDU hatte damals mitgeteilt: „Ein mehr als ärgerlicher Zustand, da am selben Nachmittag der traditionelle Sankt-Martin-Umzug am Parkplatz am Josef-Mersmann-Weg startete. Leider handelt es sich hier nicht um einen Einzelfall.“ Damit bezog sich die Fraktion auf die Kreuzung
Hauptstraße/Ecke Kirchring, wo sich ein großer Haufen Sperrmüll ansammelte.

Kostenlose Entsorgung beim Werstoffhof
Auf die Frage, wie die Stadt solchen Müll-Ablagerungen vorbeugen kann, antwortet Stadtsprecher Malte Woesmann: „Trotz regelmäßiger Leerungen kann nicht vermieden werden, dass Alttextiliensäcke und sonstiger Unrat einfach daneben abgestellt werden. Sobald hier bekannt wird, dass an einem Standort Alttextilen in Säcken und Tüten daneben liegen – zum Beispiel, weil der Container voll ist – wird sofort Kontakt mit dem Alttextiliensammler aufgenommen.“
Die Standorte der Altkleidercontainer seien auf der städtischen Homepage und auch in der Abfall-App hinterlegt. Die Stadt weist in diesem Zusammenhang nochmal darauf hin, dass Bürger ihren Unrat dort nicht abstellen sollen, sondern diesen beim Wertstoffhof an der Industriestraße kostenlos entsorgen können.
Darüber hinaus gilt seit Anfang dieses Jahres eine neue Vorschrift innerhalb der EU: Verbraucher sind nun verpflichtet, alte Kleidung und andere Textilien wie Bettwäsche, Handtücher etc. nicht mehr in den Hausmüll zu werfen. Stattdessen müssen sie über Altkleidercontainer gesammelt und recycelt werden.
Das Ziel der neuen Vorschrift: Die enormen Mengen an Textilabfällen sollen reduziert werden. Bisher wurden diese überwiegend verbrannt oder deponiert.