Die VHS Selm meistert den zweiten Lockdown besser als den ersten: In der VHS-Cloud treffen sich Kursteilnehmer zu einigen Onlinekursen. Unser Archiv-Foto zeigt VHS-Leiter Michael Reckers mit Bibliotheksleiterin Margit Breiderhoff . © Sabine Geschwinder

Volkshochschule

Wieso die Volkshochschule Selm den zweiten Lockdown besser meistert

Die Corona-Pandemie lähmt auch das Kursgeschehen bei der Volkshochschule Selm. Doch es liegt nicht am Boden. Manches läuft nur anders als gewohnt.

Selm

, 08.12.2020 / Lesedauer: 3 min

Der erste Lockdown im Frühjahr hat die Volkshochschule (VHS) hart getroffen. Das Kursgeschehen musste gestoppt werden. Alternative Angebote gab es damals nicht. Onlinekurse? Dazu hatte die VHS nicht die technischen Voraussetzungen.

Anfang November hatte VHS-Chef Michael Reckers gegenüber der Redaktion gesagt, dass alternativ zu den ruhenden Präsenzkursen Onlinekurse angeboten werden könnten, sofern es die Teilnehmer wollen.

Jetzt also der zweite Lockdown. Und wieder ist der Großteil der Präsenzangebote nicht erlaubt. Und jetzt?

Mittlerweile haben sich die Rahmenbedingungen für das VHS-Geschehen in Selm erheblich verändert. Wir beantworten wichtige Fragen.

Wie sieht es derzeit an der VHS Selm aus? Laufen Onlinekurse zur Kompensierung coronabedingter Präsenzkursausfälle?„Aktuell wird eine kleine Zahl von Online-Kursen angeboten“, teilt Stadtsprecher Malte Woesmann mit. Laut der VHS testet sie mit diesen Angeboten „zusammen mit erprobungsfreudigen Dozentinnen und Dozenten“ das neue Online-Format.

In welchen Bereichen bietet die VHS Selm Onlinekurse an?Englisch, Niederländisch, Spanisch, Französisch, Entspannungsangebot wie Progressive Muskelrelaxation, Finanzbuchhaltung

Wie werden diese Kurse angenommen?„Die Resonanz ist individuell sehr unterschiedlich und naturgemäß nicht an den bisherigen Präsenzkursen zu messen“, heißt es aus der VHS. Der Zuspruch in den Online fortgeführten Englisch- und Spanisch-Kursen sei erfreulicherweise gut, eher gering in Französisch, Niederländisch- und Finanzbuchhaltungskursen. Im Gesundheits- und Entspannungsbereich laufen die ersten Versuche an.

Nicht jeder hat ja die neueste Computertechnik. Gibt es Probleme für die Teilnehmer, um die Onlinekurse wahrzunehmen?„Wichtig ist vor allem ein aktueller Browser“, erklärt Malte Woesmann. Zusätzlich können Probleme auftauchen, die für die erste Teilnahme an einer Video-Konferenz typisch seien: „Das Mikrofon oder der Bildschirm sind nicht frei geschaltet oder die heimische Übertragungsrate reicht nicht aus, sodass das Bild ,einfriert‘ oder die Verbindung unterbrochen wird. Diese technischen Grundvoraussetzungen müssen vor einer Teilnahme an einem Online-Angebot erfüllt sein.“

Wie sieht die Lösung bei technischen Problemen für die Kursteilnehmer aus?Malte Woesmann dazu: „Gibt es neben den technischen Voraussetzungen weitere Probleme, wird zukünftig das VHS-Team den Teilnehmenden bei den ersten Gehversuchen in der VHS Cloud behilflich sein. Praxisnahe Tipps können da sehr nützlich sein.“

Mit welcher Plattform bietet die VHS Onlinekurse an?Die vom Deutschen Volkshochschul Verband entwickelte Plattform nennt sich VHS Cloud. Der Online Unterricht läuft über das darin enthaltene Konferenzmodul EDUDIP.

Warum gerade damit?„Diese Lernplattform ist in enger Zusammenarbeit mit Praktikern entwickelt worden“, lautet die Antwort aus der VHS. Sie biete neben dem Online-Unterricht eine Vielzahl von Chats an (jeweils auf Kursebene, Dozenten, hauptamtliches Personal) und die Bereitstellung von Lehrmaterialien. Neben der garantierten kontinuierlichen Weiterentwicklung entspreche die VHS Cloud den deutschen Datenschutz-Vorgaben.

Können sich Interessierte noch für Onlinekurse anmelden?„Aktuell ist keine Anmeldung mehr möglich, da das Semester jetzt ausläuft“, teilt Malte Woesmann für die VHS mit. „In Abhängigkeit von der dann gültigen Coronaschutzverordnung wird die VHS Selm zum Start des neuen Semesters Ende Januar entscheiden, in welcher Form die Angebote der VHS angeboten werden können, ob online, in Präsenzform oder eventuell hybrid.“

Kann das ein Modell der Zukunft sein, auch wenn die Corona-Pandemie überstanden ist?Malte Woesmann ist sich sicher: „Die Corona-Pandemie wird auch die Lern-Formate der Erwachsenenbildung verändern. Online-Angebote werden das bisherige System der Präsenz-Veranstaltungen ergänzen, aber nicht überflüssig machen. Das Feedback der VHS-Teilnehmenden in den vergangenen Wochen zeigt deutlich, dass der Wunsch nach persönlich-direktem Austausch weiterhin ausgeprägt ist.“ Innerhalb der kurzen Erprobungsphase sei neben der Online-Experimentierfreude häufig der Wunsch zu vernehmen, baldmöglichst zu den Präsenzangeboten zurückzukehren. In dieser Situation sei es Auftrag des VHS-Teams zusammen mit den Dozenten zuverlässige Online-Strukturen aufzubauen, die den lokalen Interessen entsprechen.

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