
© Günther Goldstein (Archiv)
Wieder Randale im Auenpark: Videoüberwachung reicht offensichtlich nicht
Meinung
Im Auenpark in Selm waren Randalierer unterwegs - schon wieder. Gerade die letzten Fälle haben gezeigt, dass die Videoüberwachung als Abschreckung nicht reicht, findet unsere Autorin.
Wie unsozial und destruktiv kann man eigentlich sein? Das war die Frage, die mir durch den Kopf geschossen ist, als ich von dem neuen Vandalismus im Auenpark in Selm gelesen habe. Schon wieder so ein Fall, bei dem sich die Mehrheit der Selmerinnen und Selmer an den Kopf packt. Nachdem letztes Jahr schon das Klettergerüst beschädigt wurde und die Kuppel auf dem Rodelhügel vor ein paar Wochen regelrecht gesprengt worden ist, ist der jetzt gestohlene Bügel für Fahrräder sicher nicht der schlimmste Fall.
Mich schockiert aber dennoch die Energie, die die unbekannten Täter dafür aufgewendet haben müssen, den Bügel aus seinem Betonfundament zu reißen, um ihn dann achtlos in die Aue zu werfen. Wer macht sowas? Wer hat so viel Langeweile?
Die Zeche zahlen jetzt wieder die, die den Auenpark sehr zu schätzen gelernt haben: die Selmer Bürgerinnen und Bürger. Und die Stadtverwaltung muss sich nach diesem neuen Fall einmal mehr fragen lassen, ob sie wirklich genug tut, um den Park zu schützen. Zugegebenermaßen hat sie schon einiges auf dem Weg gebracht. Aber ein Sicherheitsdienst und die Videoüberwachung - das zeigen allein die Fälle dieses Sommers - reichen offensichtlich nicht als Abschreckungsmittel.
Ich mag Geschichten. Lieber als die historischen und fiktionalen sind mir dabei noch die aktuellen und echten. Deshalb bin ich seit 2009 im Lokaljournalismus zu Hause.
