Was es im Kreisel zu beachten gibt
Tipps für Radfahrer
„Vorfahrt achten!“ Dieses Schild ist nicht genug. Auch auf dem Asphalt ist das rotumrandete Dreieck für Radfahrer aufgezeichnet. Dennoch gibt es am Kreisel Kreisstraße/Zeche-Hermann-Wall täglich Missverständnisse. Dabei ist die Straßenverkehrsordnung eindeutig.

Fahrradfahrer auf der Kreisstraße müssen am Kreisel mit dem Zeche-Hermann-Wall Vorfahrt achten. Das irritiert, weil sich Radler aus beiden Richtungen begegnen. Und weil viele Autofahrer überrascht sind. vom Hofe
Die Polizeibeamten vor Ort sprechen von „Unsicherheiten“. Thomas Röwekamp, Sprecher der Kreispolizei Unna, nennt die Situation am Kreisverkehr Kreisstraße/Zeche-Hermann-Wall „nicht ideal“. Und auch Christian Jänsch, der Sprecher der Selmer Gruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) ist „nicht ganz glücklich mit der Situation, obwohl es sich inzwischen etwas eingespielt hat“.
Autos halten an
Die Straßenverkehrsordnung ist eindeutig. Nach Paragraf 8, Absatz 1a „hat der Verkehr auf der Kreisfahrbahn Vorfahrt“. Ein neben dem Kreisel verlaufender Radweg macht es aber mitunter kompliziert – bei Radlern wie Autofahrern. Bei Kreiseln innerorts hat der kreuzende Radfahrer zumeist (in Bork gibt es die Ausnahme von dieser Regel) Vorfahrt, außerorts wie beim Kreisel mit der Umgehungsstraße (Zeche-Hermann-Wall) ist das anders. „Und dann begegnen sich auch noch die Fahrradfahrer aus beiden Richtungen“, sagt Röwekamp.
Der Grund: Es gibt nur auf einer Seite (in Fahrtrichtung Selm) einen Radweg. Jänsch weiß aus Erfahrung: „60 bis 70 Prozent der Autos halten an.“ Viele winken den Radlern zu, loszufahren – entgegen der Ausschilderung. Eine freundliche Geste, die es aber nicht immer leichter macht. „Denn die Verständigung muss wirklich eindeutig sein“, mahnt der Polizeibeamte Röwekamp.
Am Kreisel am neuen Einzelhandelszentrum in Bork (Kreisstraße/Netteberger Straße) ist es genauso wie am Zeche-Hermann-Wall: kein Vorrang für Radfahrer. „Dabei liegt er aber innerhalb geschlossener Ortschaft“, sagt Jänsch. Die Kreisstraße hat aber laut Landesbetrieb Straßen NRW die Aufgabe einer überörtlichen Durchgangsstraße. Also: „Vorfahrt achten“ für Radler. Diese Schilder lesen können und befolgen, muss jeder, wie die Polizei sagt. Vom Verstehen, warum sie so aufgestellt wurden, ist nicht die Rede.
Radler, die sich über Gefahrenpunkte wie am Brauereiknapp ärgern oder sich auch freuen über geglückte Verbesserungen, können sich auch gerne an die Redaktion wenden: Sylvia.vom-Hofe@mdhl.de.