Warum ist Shisha rauchen im Trend?

Umfrage in Selms Sahara Lounge

Shisha rauchen ist bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Trend. Doch warum eigentlich? Ein Besuch in Selms erster und bislang einziger Shisha-Bar.

Selm

, 06.12.2017, 08:34 Uhr / Lesedauer: 2 min
Nevrus Cana, Inhaber der Sahara Lounge, neben Kumpel Ali Kassem, der regelmäßig in der Sahara Lounge zu Gast ist.

Nevrus Cana, Inhaber der Sahara Lounge, neben Kumpel Ali Kassem, der regelmäßig in der Sahara Lounge zu Gast ist. © Foto: Sabine Geschwinder

Nevruz Cana raucht seit 8 Jahren Shisha. Früher ist er dafür nach Recklinghausen oder Dortmund gefahren. Dann hat er sich, so sagt er, seinen Traum eröffnet und eine eigene Shisha-Bar aufgemacht. In Selm. Seine Sahara Lounge am Sandforter Weg ist an sieben Tagen die Woche geöffnet, vom Abend bis in die späte Nacht hinein kann man dort in Ledersesseln Platz nehmen und an der Pfeife ziehen. Es ist die bislang erste und einzige Bar dieser Art in Selm. In Olfen, Nordkirchen oder Lüdinghausen gibt es keine Shisha-Bars.

Bei der Shisha, also einer Wasserpfeife, wird Tabak mit Fruchtaroma geraucht. Der Rauch wird zunächst durch ein mit Wasser befülltes Gefäß gezogen. Shishas gibt es im Orient schon seit dem 16. Jahrhundert. In den vergangenen Jahren ist es auch in deutschen Städten, vor allen Dingen in Großstädten, immer mehr zum Trend geworden. Ali Kassem, der regelmäßig in der Sahara Lounge zu Gast ist und seit 11 Jahren Shisha raucht, glaubt auch zu wissen, warum: „Weil es prominente Rapper gibt, die Shisha rauchen“, sagt er.. Zum Beispiel die deutschen Rapper Fler oder KC Rebell. Letzterer hat sogar seinen eigenen Tabak.

Rauchen, runterkommen, quatschen

Doch was macht den Reiz am Shisha Rauchen eigentlich aus? „Man kann was unternehmen, man kann in angenehmer Atmosphäre quatschen und die Leute haben die gleichen Interessen“, sagt Cana. Rauchen, runterkommen und quatschen. Das seien die drei Komponenten, die den Erfolg ausmachten.

Das sagen auch die meisten Leute, die an diesem Abend in der Bar zu Gast sind. „Es schmeckt gut und ich mag die Atmosphäre, sagt die 19-jährige Chantal, die mit ihrer Freundin Nele gerade Platz genommen hat. Nele schließt sich ihrer Einschätzung an. „Es beruhigt einfach“, sagt Manuel, 22, aus Selm. Hier könne man den Abend ausklingen lassen. Früher sei man eben feiern gegangen, nun habe Shisha rauchen das ersetzt.

Das glaubt auch Ali Kassem. „Ich denke, viele haben Shishas zu Hause, aber hier hat man Musik, kann was trinken, sich unterhalten. Ich sitze auch lieber in der Bar als zu Hause.“ Während er das erzählt, stößt er Rauchschwaden in die Luft. Geschmacksrichtung doppelter Apfel.

CO-Melder in Shisha-Bars:
- Die Ärztekammer Nordrhein hat die Landesregierung dazu aufgerufen, in Shisha-Bars CO-Melder zur Pflicht zu machen. In vielen Lokalen werde rund um die Uhr Wasserpfeifenkohle verbrannt, die zu hohen Kohlenmonoxidwerten in der Raumluft führe. Kontrollen der Ordnungsämter hätten gezeigt, dass in einigen Bars der CO-Wert um fast das Zehnfache erhöht sei im Vergleich zu dem Wert, der durch die Berufsgenossenschaften noch als unbedenklich definiert wird.
- In manchen Kommunen gibt es für Shisha-Bars die Pflicht, CO-Melder zu installieren. Das ist in Selm nicht der Fall, wie Stadtsprecher Malte Woesmann sagt. Allerdings sei man in Kontakt mit dem Betreiber. Das bestätigt auch Cana. In dieser Woche will er in der Bar einen entsprechenden Melder anbringen. „Umso sicherer es für die Kunden ist, umso besser“, so Cana.
- Thomas Heckmann, Kreisbrandmeister im Kreis Unna, empfiehlt ohnehin CO-Melder, auch für Privatpersonen, die zu Hause Shisha rauchen. Außerdem rät er dazu, regelmäßig zu lüften und nicht alleine zu rauchen.