Bundestagswahl

Wahl 2017: Das sind die Ergebnisse aus Selm

Wie hat Selm 2017 gewählt? Welcher Kandidat hat sich direkt durchgesetzt im Wahlkreis Hamm-Unna II? Welche Partei landete bei wie viel Prozent? Hier finden Sie die Antworten in Grafiken sowie die Reaktionen der Politiker.

SELM

, 24.09.2017 / Lesedauer: 4 min

 

Aktuelle Ergebnisse: Welche Partei ist die stärkste in Selm?

 

 

Wer ist direkt gewählt im Wahlkreis?

 

 

 

23:25 Uhr: Das sind die Reaktionen der Kandidaten von SPD und CDU

Das vorläufige amtliche Endergebnis steht fest: Michael Thews wird erneut in den Bundestag einziehen. Die Freude darüber hielt sich bei dem Lüner SPD-Bundestagsabgeordneten und Stadtverbandsvorsitzenden Michael Thews am Abend aber in Grenzen. Zu sehr schmerzte das schlechte Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl. „Das Wahlergebnis ist schon erschreckend. Ich hatte mit einem besseren Ergebnis gerechnet“, sagte Thews in der Lüner Parteizentrale in der City. Schlimm sei auch, sagte Thews weiter, dass „mit der AfD jetzt eine rechtsnationale Partei in den Bundestag einzieht“.

Seinen Parteifreunden vor Ort sprach Thews großen Dank für deren „unglaubliche Unterstützung“ im Wahlkampf aus: „Dadurch ist es gelungen, den Wahlkreis zu holen.“

Ein bitterer Abend wurde es für Sylvia Jörrißen (CDU). Nach ihren erstmaligen Einzug in den Bundestag 2013 über die Landesliste ist für die Christdemokratin das Abenteuer Berlin nach vier Jahren beendet. Jörrißen bedankte sich gestern Abend bei ihren Helfen und dem Wahlkampfteam: „Wir wussten, dass es knapp wird, aber letztlich hat es nicht für uns gereicht. Die Wähler haben sich anders entschieden.“ Das AfD-Ergebnis auf Bundesebene bezeicnete Sylvia Jörrißen als erschreckend: „Ich habe nicht damit gerechnet, dass sie so deutlich die drittstärkste Partei werden.“

20:30 Uhr: Das sind weitere Reaktionen der Kandidaten

Als erste Kandidatin haben wir Beate Oertel (FDP) erreicht, die über die Liste nicht in den Bundestag einziehen wird. Sie sagt: „Wir haben ein tolles Ergebnis – es hat sich gelohnt, zu kämpfen. Für uns als außerparlamentarische Kraft viel schwerer als für die anderen Parteien. Es ist wirklich ein Top-Ergebnis – leider sind wir damit nicht drittstärkste Partei im Bundestag geworden.

Eckhard Kneisel, Grüne: „Die Ergebnisse sind besser als bei der Landtagswahl und entsprechen meinen Erwartungen. Ich persönlich habe aber keinen Wahlkampf gemacht, um ein grüner Steigbügelhalter zu sein für ein Widererstarken einer neoliberalen Politik.“

Sven Kleinemeier, die Linke: „Wir freuen uns über das zweitstärkste Ergebnis unserer Parteigeschichte. Als Stimme der Vernunft werden wir im Bundestag weiter für ein sozialeres Land arbeiten (...).“

Pierre Jung, AfD: „Ich bin sehr zufrieden. Ich habe die Werte erreicht, die ich vor einigen Wochen für mich und meine Partei hier prognostiziert habe. Viele haben mir geholfen, auch ich habe alles gegeben.“

18:31 Uhr: SPD-Abgeordneter Thews: "Das ist bitter"

Michael Thews spricht nicht um den heißen Brei herum: "Das ist bitter", sagt der SPD-Abgeordnete über das schlechte Abschneiden seiner Partei. Dass die CDU schlimmere Verluste erlitten hat als erwartet, sei das kein Trost. Seine eigene politische Zukunft ist noch offen. Die Liste bietet ihm keine Sicherheit. Thews hat Platz 61 auf der NRW- Landesliste. In Selm ist noch kein Bezirk ausgezählt.

Rund 30 Bürger sind im Wahlstudio.

 

16:30 Uhr: Wahlbeteiligung in Selm wohl höher als 2013

Die Wahlbeteiligung dürfte bei dieser Bundestagswahl höher liegen als bei der Wahl 2013. „Wir liegen bei 50 Prozent plus x“, sagt Wahlleiter Georg Hillmeister eineinhalb Stunden vor der Schließung der Wahllokale über die aktuelle Wahlbeteiligung. Die Briefwähler seien dabei noch nicht mitgerechnet.

Der Anteil derer, die bereits vorm Wahlsonntag ihre Stimme abgegeben hatten, liegt so hoch wie nie: „22 bis 23 Prozent“, sagt Pressesprecher Malte Woesmann. Damit würde die Wahlbeteiligung unterm Strich bei über 70 Prozent. 2013 betrug sie genau 70 Prozent - der niedrigste Wert, den eine Bundestagswahl in Selm je hatte.

 

15:08 Uhr: Eindrücke von der Wahl

17 Wahllokale  sind noch bis 18 Uhr geöffnet. Die Wahlberechtigten stehen nicht nur vor der Frage "Angela Merkel oder Martin Schulz?", sondern auch "Volkswagen oder Opel?". Denn neben Schulen, Familienbildungsstätte, der Kita St. Martin und dem Pfarrheim St. Stephanus sind auch zwei Autohäuser darunter.

„Mein Wahllokal ist das Autohaus“, beteuerte eine Frau, deren Name die Wahlhelferin im Wahllokal Autohaus Horst in Bork gerade nicht auf der Liste finden konnte. „Stimmt, aber in dem anderen“, stellte sich nach längerem Suchen und Telefonieren heraus.  Sie sei registriert für das Autohaus Rüschkamp zwei Kilometer weiter nördlich in Selm.  

Statt zwischen VW Und Skoda-Fahrzeugen machte die junge Mutter nach einer Radtour wenig später ihre Kreuzchen zwischen Opel, Chervolet, Peugeot und Suzuki. In wieweit die Dieseldiskussion ihre Wahlentscheidung beeinflusst hatte, sagte sie nicht. 

 

14:29 Uhr: Wahlbeteiligung ist hoch

Je mehr Menschen wählen, desto stärker die Demokratie. So gesehen, sieht es am Sonntag Mittag ganz gut aus. Malte Woesmann, Sprecher der Stadt Selm, meldet auf Anfrage, dass um 13:30 Uhr 35 Prozent aller rund 21.000 Wahlberechtigten in Selm ihre Stimme abgegeben hätten - die rund 4500 Briefwähler gar nicht mitgezählt. „In Cappenberg ist die Wahlbeteiligung bislang am höchsten“ - mit rund 40 Prozent.

 

 

13:24 Uhr: Daten für die ZDF-Hochrechnung kommen auch aus Selm

Wenn um 18 Uhr die erste Hochrechnung im ZDF erscheint, bildet das noch mehr Selmer Wirklichkeit ab als ohnehin schon. Die Forschungsgruppe Wahlen befragt heute jeden vierten, der im Selmer Hof an der Kreisstraße seine Stimme abgibt. 1049 Männer und Frauen sind dazu aufgerufen.

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So hatten wir im Vorfeld über die Wahl berichtet:

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