Der Kreisverkehr Neue Werner Straße/Breite Straße ist nach wie vor als Unfallhäufungsstelle klassifiziert.

© Arndt Brede

Unfallhäufung in Selm: Stadt will Kreisverkehr entschärfen

rnUnfallhäufungsstelle

Gute Nachricht für alle Verkehrsteilnehmer in Selm: Es gibt keine neuen Stellen, an denen sich Unfälle gehäuft haben. Bei einer schon bekannten Unfallhäufungsstelle ist aber noch Nachholbedarf.

Selm

, 23.06.2021, 07:21 Uhr / Lesedauer: 2 min

Viermal im Jahr richtet sich der Blick der Unfallkommission auf Straßen, die die Kreispolizei als Unfallhäufungsstellen ausgemacht hat. Viermal im Jahr berät sie, wie diese Stellen entschärft werden können. Ergebnis für das erste Quartal 2021 für den Kreis Unna: Fehlanzeige. Es gab nirgendwo so viele Unfälle, dass die Straße in den Fokus der Experten gerückt wäre. Das teilt die Pressestelle des Kreises Unna mit.

Also schauten sich die Experten bereits bekannte Stellen im Kreis Unna an, die in der jüngeren Vergangenheit in den Fokus gerückt waren. In Selm betrifft das den Kreisverkehr Neue Werner Straße /Breite Straße. Wie der Kreis Unna mitteilt, sei dieser Kreisel auch für 2020 als Unfallhäufungsstelle identifiziert worden.

Das wirft Fragen auf, die wir Stadtsprecher Malte Woesmann gestellt haben.

Warum wurde der Kreisverkehr Neuer Werner Straße/Breite Straße erneut als Unfallhäufungsstelle klassifiziert? „Es gab eine Nachbetrachtung der Unfälle von 2018 bis 2020“, antwortet Malte Woesmann. „In diesem Zeitraum gab es insgesamt sieben Unfälle der Kategorie 3 (leichte Verletzung ohne stationäre Behandlung).“

Wie viele Unfälle hat es dort 2020 gegeben? „Einen am 13. September 2020 der Kategorie 3.“ Was war die Ursache? „Ein Kind war auf dem Gehweg mit dem Fahrrad unterwegs und rutschte in der Höhe Hausnummer 104 weg“, berichtet der Stadtsprecher. Dieser Unfall habe also nichts direkt mit dem Kreisverkehr zu tun gehabt. „Das Kind zog sich leichte Verletzungen am Knie zu.“

Temporeduzierung angeordnet

In jüngerer Vergangenheit ist ein Schild vor dem Kreisverkehr aufgestellt worden, das für Verkehrsteilnehmer, die von Osten kommen, Tempo 30 vor dem Kreisverkehr angeordnet. Zeigt das die Wirkung, die man sich erhofft hat? „Das reduzierte Tempo zeigt noch nicht die erwünschte Wirkung“, erklärt Woesmann.

Von Osten kommend werden Verkehrsteilnehmer vor dem Kreisverkehr Neue Werner Straße/Breite Straße per Schild aufgefordert, das Tempo auf 30 km/h zu reduzieren. Diese Maßnahme hat laut Stadtverwaltung noch nicht die gewünschten Resultate erzielt.

Von Osten kommend werden Verkehrsteilnehmer vor dem Kreisverkehr Neue Werner Straße/Breite Straße per Schild aufgefordert, das Tempo auf 30 km/h zu reduzieren. Diese Maßnahme hat laut Stadtverwaltung noch nicht die gewünschten Resultate erzielt. © Arndt Brede

Gibt es oder gab es weitere Maßnahmen, um den Kreisverkehr sicherer zu machen? Dazu führt der Stadtsprecher aus: „Durch bauliche Veränderungen soll der Knotenpunkt noch sicherer gemacht werden. Dies wird zurzeit vom Landesbetrieb Straßenbau geprüft, ob und wie dies möglich ist.“

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Wer sitzt eigentlich in dieser Unfallkommission? Die örtliche Unfalluntersuchung und damit die Arbeit der Unfallkommission ist laut Kreis-Pressestelle eine gemeinsame Aufgabe von Straßenverkehrs-, Polizei- und Straßenbaubehörden. Der Unfallkommission gehören neben der Bezirksregierung alle kreisangehörigen Städte (ohne Lünen), die Kreispolizeibehörde, der Landesbetrieb Straßen NRW mit den Straßenmeistereien und der Autobahnniederlassung sowie vom Kreis die Fachbereiche Straßenbau und Fachbereich Straßenverkehr (Aufgabenbereich Verkehrssicherung) an. Dieser Fachbereich hat auch den Vorsitz der Unfallkommission.