Seit Jahren warten die Selmerinnen und Selmer darauf, dass die Burg Botzlar endlich fertig wird. Innen und außen ist schon einiges passiert. Die Außenanlagen sind aber noch im Werden. Die Burg wird auch schon genutzt. Sprachkurse, Musikschulunterricht, politische Sitzungen, Trauungen, Feiern - all das passiert schon im Gebäude. Was soll dann also eine Eröffnung? Nun, sie erfüllt drei Zwecke. Und das in enger Abstimmung der Bürgerstiftung mit der Stadtverwaltung.
Erster Zweck: Wenn am Samstag, 10. Mai, um 11 Uhr die offizielle Eröffnungsfeier für geladene Gäste - mehr als 100 sind angeschrieben und eingeladen worden - beginnt, sei das ein Dankeschön für alle, die am Umbau beteiligt waren, sagt Michael Reckers vom Vorstand der Bürgerstiftung Stadt Selm, die die Burg einst von Selms Ehrenbürger Norbert Rethmann geschenkt bekommen hatte. „Politik, Stadtverwaltung, beteiligte Unternehmen sollen die Früchte ihrer Arbeit genießen.“
Es werden aber noch weitere - prominente - Menschen an der Feier teilnehmen. Eingeladen sei zum Beispiel der Landrat des Kreises Unna, Mario Löhr. Als er noch Bürgermeister der Stadt Selm war, waren die Planungen für den Umbau der Burg Botzlar vorangetrieben worden. Unter anderem durch das Strukturförderprogramm Regionale 2016. Eingeladen ist aber auch eben jener Norbert Rethmann, dessen großzügige Schenkung die Umfunktionierung der Burg zu einem Bürgerzentrum erst angeschoben hat. All diese Menschen werden auch bei einer Führung die Gelegenheit bekommen, die Burg vom Sockel- bis zum Obergeschoss kennenzulernen. Die Prominenz der Gäste - jetzt kommen wir zum zweiten Zweck der Eröffnung - soll den Stellenwert der Burg Botzlar widerspiegeln.

Fotoausstellung
Und was ist mit den normalen Bürgerinnen und Bürgern, die weder prominent noch unmittelbar am Umbau beteiligt waren oder sind? Sie werden an diesem 10. Mai ab 14 Uhr die Eröffnung der Burg Botzlar feiern können. Das ist der dritte Zweck der Eröffnung. „Jeder und jede ist eingeladen“, versichert der Vorstand der Bürgerstiftung.
Das ist ab 14 Uhr geplant: „Wir haben den Transformationsprozess des Hauses fotografisch begleiten lassen“, sagt Petra Bröscher, Mitglied des Vorstands der Bürgerstiftung. „Und zwar von den Fotografen Marius Weczera, Winfried Hennes und Martin Fürth. Wir werden in jedem Raum die Umbaubilder aufhängen. Die Fotografen sind dabei, wenn diese Ausstellung eröffnet wird.“ Damit beginne der Tag der offenen Tür. Es gebe Führungen um 15, 16 und 17 Uhr. Die Fotografen werden die Geschichten ihrer Fotomotive am besten erzählen während der Führungen.
„Die Bevölkerung einzubinden, hat für uns immer bedeutet, auch Familien mit Kindern einzubinden“, berichtet Ulrich Walter, aktuell Sprecher des Bürgerstiftungsvorstands. Das werde auch am Eröffnungstag so sein. In einem Raum im Erdgeschoss der Burg können sich Kinder und Jugendliche künstlerisch betätigen. An diesem Tag sind Kunstlehrerinnen des Städtischen Gymnasiums Selm und der Selma-Lagerlöf-Sekundarschule vor Ort, sagt Walter. „Es wird Mitmachaktionen geben. Da wird gemalt und gebastelt.“ Natürlich rund um das Thema Burg Botzlar. „Die Kinder und Jugendlichen können ihre Werke dann auch mit nach Hause nehmen.“
Das ist aber nicht das einzige Betätigungsfeld für junge Besucher am Tag der offenen Tür: „Für Bewegungsorientierte haben wir eine Hüpfburg vor dem Eingang“, verrät Michael Reckers. Und oben unterm Dach liegen dann Legosteine im XXL-Format zum Basteln bereit. Also: Das Programm ist genau darauf ausgerichtet, was der eigentliche Zweck der Burg Botzlar als Bürgerzentrum sein soll: „Es soll ein Haus der Generationen sein“, sagt Petra Bröscher.
Stärken können sich die Besucherinnen und Besucher auch. Der Heimatverein wird Kaffee und Kuchen servieren. Neben der Musikschule ist der Heimatverein Selm übrigens der einzige Nutzer der Burg, der einen eigenen Raum hat. Und noch etwas wird den Tag der offenen Tür bereichern: Unter anderem wird die Band des Gymnasiums - die Colortones - auftreten. Um 18 Uhr klingt der Tag der offenen Tür aus.