Die Burg Botzlar gehört zu den markantesten Gebäuden in Selm. Und seit ein paar Jahren zu den prominentesten Baustellen in der Stadt. Letzteres hängt mit einem Geschenk zusammen. Der bekannte Unternehmer Norbert Rethmann schenkte den Selmerinnen und Selmern 2012 eben jene Burg Botzlar. Sein Wunsch damals: „Die Burg Botzlar ist ein kulturelles Erbe und muss für die Bürger erhalten bleiben.“ Und so kamen Stadt und Bürgerstiftung der Stadt Selm überein, diesem Wunsch nach zu kommen und die Burg Botzlar zu einem Bürgerzentrum umbauen zu lassen.
Doch dieser Umbau verzögert sich seit Jahren. Ein Wechsel des Architektenbüros inklusive Änderungen bei der Planung gehört ebenso zu den Gründen wie Materialknappheit. Der symbolische Spatenstich war Anfang August 2022. „Jetzt kommt hier ordentlich Bewegung rein“, verkündete Selms Bürgermeister Thomas Orlowski damals. Und tatsächlich begannen wenig später die Arbeiten zum Umbau der historischen Burg Botzlar zu einem Bürgerzentrum.
So sieht das künftige Nutzungskonzept aus:
Die Räumlichkeiten der ehemaligen Selbar im Burgkeller sollen so bleiben. Die Toilettenanlage komme hinter den Treppenraum, sodass ein großer Vorraum entstanden ist. Eventuell soll der Wirtschafts- und Kulturförderverein die Räume nutzen können.
Im Erdgeschoss werden die ehemaligen Fraktionsräume der CDU und der SPD zu einem großen Saal umgebaut, der durch eine mobile Trennwand nochmal in zwei Räume unterteilt werden kann.
Die neue Toilettenanlage inklusive Behinderten-WC wird im ehemaligen Raum der UWG-Fraktion errichtet. In der ersten Etage wird es wieder politische Sitzungen im umgebauten Ratssaal geben.
Im Dachgeschoss entstehen Seminarräume und ein Büro mit einer kleinen Küchenzeile. Denn der Heimatverein Selm soll dort dauerhaft sein Domizil bekommen. In das Treppenhaus wird ein Aufzug eingebaut. So soll die Burg Botzlar künftig vom Sockelgeschoss - also von der Ebene des Kellers aus - barrierefrei zugänglich sein.

Bleibt die Frage, wann der Umbau abgeschlossen sein und die Burg der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung stehen wird. „Voraussichtlich im Herbst 2024“, teilt Stadtsprecher Malte Woesmann auf Anfrage der Redaktion mit. Er skizziert auch, welche Arbeiten gerade laufen: „Innen laufen aktuell Malerarbeiten, Bodenbelagsarbeiten und Trockenbauarbeiten. Dazu kommt die Feininstallation der technischen Gebäudeausrüstung. Außen haben die Arbeiten zur Freianlagengestaltung begonnen.“