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Tütchen Heroin fiel auf den Boden - vor die Füße der Polizeibeamten
Heroin
Der Mann aus Selm versuchte es gar nicht abzustreiten: In Unna war ihm im Sommer 2020 ein Tütchen Heroin aus dem Hosenbund gerutscht - es fiel quasi vor die Füße der Polizeibeamten.
Missgeschick mit Folgen: Direkt vor den Augen eines Polizisten fiel einem Selmer in Unna ein Tütchen mit Heroin auf den Boden. Der verbotene Besitz brachte den 32-Jährigen nun erneut auf die Anklagebank.
Der Selmer wurde gesucht. Gegen den Mann mit bewegter Vergangenheit lag ein Haftbefehl vor. Am Nachmittag des 23. Juni wurde er in Unna gefasst, zur Wache gebracht und dort durchsucht. Und bei dieser Gelegenheit machte sich das Tütchen mit knapp 0,2 Gramm Heroin selbstständig, rutschte aus dem Hosenbund und landete quasi vor den Füßen des Beamten.
„Zu der Zeit habe ich noch intensiv Drogen genommen“
„Brauche ich nicht abstreiten – zu der Zeit habe ich noch intensiv Drogen genommen“, kommentierte der Selmer jetzt in seinem Prozess vor dem Amtsgericht Unna. Nun sei er schon länger clean, kümmere sich um sein Kind und die Kinder seiner Ex-Freundin und hoffe auf einen Job. Auf die eher rhetorische Frage des Richters, ob er der außergerichtlichen Einziehung des Heroins zustimme, reagierte er mit einer gewissen Portion Selbstironie. Er verzichte. Aber: „Danke der Nachfrage.“
Seine Ehrlichkeit und das Bestreben, dem Teufelskreis zu entkommen, zahlten sich letztlich aus: Trotz 15 Einträgen im Strafregister und Hafterfahrung beließ es der Richter in dem Fall bei zwei Monaten Haft auf Bewährung.
Lebt im Sauerland und fühlt sich dort überaus wohl. Saß vor über 20 Jahren zum ersten Mal in einem Gerichtssaal, um über einen Prozess zu berichten und hat dabei ihren Traumjob gefunden.
