Timothy Knight ist Forstwirt und entfernt seit Montag (21.2.) mit der Motorkettensäge Sturmschäden in den Wäldern von Cappenberg. © Daniel Magalski
Schäden
Stürme fällen in den Wäldern von Cappenberg hunderte Bäume
Kaiser überlebte sie, Kriege und Stürme - doch am Wochenende stürzte die alte Buche im Kohuesholz in Cappenberg im Sturm zu Boden. Forstwirt Timothy Knight räumt im Wald auf.
Sturmholz mit der Kettensäge und der Spezialmaschine mit dem Greifer zu räumen, das ist für ihn Routine. Und doch berühren die Geschichten, die die Bäume erzählen könnten, auch den Profi Timothy Knight immer wieder: „In Jahrzehnten gewachsen, kann es für so einen Baum in Bruchteilen von Sekunden vorbei sein“, sagt der Forstwirt.
Die Buche, die auf einen der Fußwege im Kohuesholz in Cappenberg fiel, hatte vermutlich ein Alter von rund 150 Jahren. Buchen erwischte es in den Stürmen am Wochenende besonders oft, denn die haben eher flache Wurzelteller und dadurch schlechteren Halt im Boden. Timothy Knight und seine Kollegen vom Forstbetrieb Schulze Beckendorf aus Senden kümmern sich im Auftrag der Verwaltung Graf von Kanitz um die Sturmschäden in den gräflichen Forsten.
Eine Buche hielt den Stürmen am Wochenende nicht Stand und stürzte im Kohuesholz über einen der Wege. Timothy Knight zersägte sie in für den Greifer handlichere Stücke. © Daniel Magalski
Totholz für Insekten und andere Tiere
Elmar Berks hat über die exakten Schäden noch keinen Überblick, doch allein bis Mittwochmittag (23. Februar) sah der Förster des Grafen von Kanitz etwa 200 umgestürzte Bäume. Im Bereich der Cappenberger Wälder, die sich zwischen der Grenze zu Südkirchen und Lünen erstrecken, vermutet Berks unter dem Strich zwischen 500 und 1000 von den Stürmen am Wochenende gefällte Bäume. „Die Aufräumarbeiten laufen seitdem auf Hochtouren.“
Die Niederschläge der letzten Tage sind allerdings ein Problem. „Die Wege sind für die Maschinen befahrbar, doch im Wald ist der Boden einfach zu nass und wir kommen nicht an die Stämme“, erklärt Berks. Ein Großteil der Stämme werde ohnehin wohl liegenbleiben, im Sinne des Naturschutzes als Totholz für Insekten und andere Tiere.
Förster dankt für das Verständnis
Elmar Berks dankt allen Waldbesuchern, die Verständnis haben für die nun nötigen Arbeiten - ärgert sich aber auch über die Ungeduld anderer: „Ein Anwohner des Richard-Schirrmann-Wegs hatte uns Anfang der Woche informiert, dass ein Baum gefährlich über der Fahrbahn hing“, erzählt der Förster.
Förster Elmar Berks schätzt, dass in den Wäldern von Cappenberg etwa 500 bis 1000 Bäume umstürzten - schon bis Mittwoch sah er über 200 Schäden. © Daniel Magalski
Vor Ort bestätigte sich die Schilderung, „das erforderte unser sofortiges Handeln.“ Elmar Berks musste für die Fällung des Baumes die kleine Straße für „wenige Minuten“ sperren, doch das reichte schon: „Autofahrer hupten, weil sie nicht weiterkamen, dabei geht es auch um ihre Sicherheit.“ Der Förster wünscht sich hier mehr Geduld.
Forstwirt Timothy Knight wird mit seinen Kollegen voraussichtlich noch Tage in den Cappenberger Wäldern aufräumen, sie arbeiten sich nun Stück für Stück durch bis zur Stadtgrenze nach Lünen. Der Forstwirt freut sich aber schon jetzt wieder auf eine andere Seite seines Berufs: Bäume zu pflanzen - und die überstehen dann hoffentlich wieder mindestens die nächsten 150 Jahre.
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