Steigerlied soll Weltkulturerbe werden: Selmer zeigen, wie gut sie das Lied singen können

© Pascal Albert

Steigerlied soll Weltkulturerbe werden: Selmer zeigen, wie gut sie das Lied singen können

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Das Steigerlied soll zum Weltkulturerbe werden. Drei Selmer erzählen, was sie mit der Bergbau-Hymne verbinden, und beweisen im Video, wie gut sie noch immer mitsingen können.

Selm

, 24.10.2019, 11:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Steigerlied ist die Hymne aller Bergarbeiter. Nun soll die Unesco es als Weltkulturerbe anerkennen. Auch in Selm ist das Lied, welches auch von Anhängern vieler Fußballvereine gerne gesungen wird, noch immer präsent - jeder hat seine ganz eigene Geschichte zu der Bergbau-Hymne.

Drei Selmer, die schon in den 50er-Jahren gemeinsam in der Schule waren, erzählen, was sie mit dem Steigerlied verbinden und beweisen im Video, dass sie noch immer mitsingen können - auch wenn das ein oder andere Mal kurz auf den Liedtext geschielt wurde.

Bei jedem Treffen wurde die Bergbau-Hymne gesungen

„Ich war zwölf Jahre als Schlosser unter Tage“, sagt Reinhard Regelski (67). Die meiste Zeit habe er in Herten auf der Zeche Ewald gearbeitet. Das Lied sei dabei immer präsent gewesen.

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Das Steigerlied soll Weltkulturerbe werden: Drei Selmer beweisen, wie textsicher sie noch sind

Bei jeder Betriebsfeier und bei jedem Kumpeltreffen sei obligatorisch das Steigerlied gesungen worden, erinnert er sich. „Es wurde immer rauf und runter gesungen“, erzählt Regelski.

Der ebenfalls aus Selm stammende Herbert Fries (67) hat einen anderen Bezug zum Steigerlied. Denn er selbst habe nie unter Tage gearbeitet. Dafür war er 45 Jahre bei der Polizei tätig.

Das Steigerlied „hat bei uns Tradition“

Doch die Bergbau-Hymne kann Fries trotzdem noch in weiten Teilen mitsingen, ohne auf den Text zurückgreifen zu müssen. „Ich bin in mehreren Vereinen chorisch tätig“, sagt er. Dort sei das Steigerlied ebenfalls oft gesungen worden.

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Doch auch mit dem Bergbau im Ruhrgebiet verbindet ihn etwas. Denn „mein Vater war Bergmann“, erklärt er. Durch die Arbeit seines Vaters unter Tage „hat das Lied bei uns Tradition“.

Rudi Fickert (67) arbeitete mehr als 22 Jahre im Bergbau - in der Zeche Minister Achenbach. „Dort hab ich gelernt und bin groß geworden“, erinnert er sich. Danach war er bei der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie (IGBE), die heute als Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IGBCE) bekannt ist.

Knappenvereine sollen die Tradition des Bergbaus pflegen

Zudem war er „in zwei Traditionsvereinen des Bergbaus“. Noch immer sei er Mitglied eines Knappenvereins, sagt er. Und der habe nun mal auch „die Aufgabe, die Tradition des Bergbaus zu pflegen“. Daher könne er auch heute noch das Steigerlied singen.

Knappenvereine entstanden zu Zeiten des Bergbaus und waren so etwas wie eine Versicherung. Die Vereine hätten ähnlich wie eine heutige Versicherung funktioniert und geholfen, „wenn Bergarbeiter krank oder verletzt wurden“, erklärt Rudi Fickert.

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