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Stadtwerke-Chefposten: Rat entscheidet mit - Ausschreibung ist draußen
Stadtwerke-Posten
Nachdem der Neffe des Selmer Bürgermeisters nicht den vakanten Chefposten bei den Stadtwerken bekommen hat, geht die Ausschreibung in die zweite Runde. Der Rat wird mitentscheiden.
Die Stadtwerke Selm suchen auch weiterhin nach einem kaufmännischen Geschäftsführer. Ein Auswahlgremium wird über die Besetzung mitentscheiden.
Nachdem sich im Auswahlverfahren herausgestellt hatte, dass es sich bei einem der aussichtsreichsten Kandidaten um den Neffen des Selmer Bürgermeisters Thomas Orlowski handelt, Orlowski das aber bis zur entscheidenden Ratssitzung verschwiegen hatte, wurde das Auswahlverfahren aufgeschoben.
Ratsvertreter entscheiden mit über neuen Stadtwerke-Chefposten
Zur Vorbereitung der Entscheidung wurde entsprechend dem Ratsbeschluss vom 16. Dezember 2021 ein Arbeitskreis eingerichtet. In der Ratssitzung am Donnerstag, 24. Februar, wurde ein Auswahlgremium gebildet, das über die Besetzung des Chefpostens bei den Selmer Stadtwerken mitentscheiden wird.

Der Selmer Rat hat am Donnerstag, 24. Februar, beschlossen, dass drei Ratsmitglieder an der Auswahl eines neuen Stadtwerke-Chefs beteiligt werden, bevor dann der finale Kandidat noch einmal vom Rat abgenickt werden muss. © Günther Goldstein
An diesem Gremium werden seitens der Verwaltung der Bürgermeister, die Beigeordnete, die Personaldezernentin, der Leiter der Personalabteilung, die Personalratsvorsitzende, die Gleichstellungsbeauftragte und gegebenenfalls die Schwerbehindertenvertretung teilnehmen. Außerdem wurden die teilnehmenden Ratsvertreter am Donnerstag bestimmt.
Drei Ratsvertreter im Auswahlgremium
Über die Anzahl der Ratsvertreter war man sich aber auch nach einer vorherigen Abstimmung im vorher extra gebildeten Arbeitskreis nicht einig. Claudia Mors, Vorsitzende der CDU-Fraktion und im Arbeitskreis, sprach in der Ratssitzung davon, dass man sich darauf geeinigt hätte, drei Vertreter des Rates in das Auswahlgremium zu schicken. Von den Grünen kam dann der Wunsch, von allen sieben Fraktionen einen Vertreter zu entsenden. Andere wollten zumindest eine vierte Partei im Gremium wissen.
Klaus Schmittmann, Vorsitzender der FDP Selm, warf ein, dass man jetzt nicht wieder von vorne anfangen sollte zu diskutieren, die Frage sei im Arbeitskreis ja bereits geklärt worden: Es wird drei Vertreter aus dem Rat geben. Darauf einigte man sich in der Sitzung am Donnerstag zügig - mit vier Gegenstimmen.
CDU tritt einen Platz an die FDP ab
Die drei Vertreter des Rates sollen nach Anzahl der Sitze der Parteien im Rat gewählt werden. Eigentlich hätte nach dieser Rechnung die CDU zwei Plätze gehabt, die SPD einen. Aus Fairnessgründen hat die CDU aber einen Sitz an die FDP abgegeben. Vertreter des Auswahlgremiums aus dem Stadtrat sind jetzt: Jochen Westermann (CDU), Werner Sell (SPD) und Joachim Andrös (FDP).
Nach Ablauf der vierwöchigen Ausschreibungsfrist erhält das Auswahlgremium eine Auflistung aller eingegangenen Bewerbungen. Aus Gründen des Datenschutzes werden Namen und Geburtsdaten der Bewerber und Bewerberinnen geschwärzt.
Kandidaten kommen in ein Ranking und vor den Rat
Das Auswahlgremium erhält außerdem einen Vorschlag des Personalamtes, welche Bewerber und Bewerberinnen zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Die benannten politischen Vertreter nehmen an den Vorstellungsgesprächen teil.
Als Ergebnis der Vorstellungsgespräche wird ein Ranking der am besten geeigneten Kandidaten und Kandidatinnen beschlossen. Der oder die beste von ihnen, die/der anschließend zusagt, stellt sich sodann dem Rat vor. Über die Einstellung beschließt der Rat. Der Ausschreibungstext wurde nach Ratsbeschluss auf der städtischen Homepage veröffentlicht.
In der Original-Fassung des Artikels haben wir geschrieben, dass Jürgen Walter (SPD) zu den Vertretern des Auswahlgremiums gehört. Von der SPD wurde allerdings Werner Sell in dieses Gremium berufen. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
Laura Schulz-Gahmen, aus Werne, ist Redakteurin bei Lensing Media. Vorher hat sie in Soest Agrarwirtschaft studiert, sich aber aufgrund ihrer Freude am Schreiben für eine Laufbahn im Journalismus entschieden. Ihr Lieblingsthema ist und bleibt natürlich: Landwirtschaft.
