
© Arndt Brede
Stadt und Politik sollten Bauträgern auch mal auf die Finger klopfen
Meinung
Der Umbau der Burg Botzlar verzögert sich weiter und wird zudem auch noch teurer. Solche Entwicklungen dürfen nicht zur Gewohnheit werden, meint unser Autor.
Es sind 800.000 Euro mehr, die aus dem städtischen Haushalt kommen, mit denen Mehrkosten beim Umbau der Burg Botzlar zu einem Bürgerzentrum aufgefangen werden sollen. Der Rat der Stadt Selm hat zugestimmt, das Geld überplanmäßig bereit zu stellen. Geld also, das so nicht eingeplant war.
Der Umbau des Gebäudes der ehemaligen Lutherschule verzögert sich und die Pläne haben sich auch geändert. Der Bau des Caritas-Pflegeheims lässt auf sich warten. Da haben sich die Pläne ebenfalls geändert. Die Dreifachhalle auf dem Campus Süd wird umgebaut. Und sie wird teurer.
Und jetzt auch noch die Burg Botzlar, bei der Stillstand ist und die teurer wird.
Baukostensteigerungen sind offenbar nicht zu vermeiden. Und die Coronapandemie mit Unwägbarkeiten für Bauprojekte war nicht vorherzusehen. Aber warum schlagen Baukostensteigerungen überhaupt zu Buche? Weil die Bauträger teilweise offenbar sehr lange gewartet haben.
Haben Politik und Verwaltung bei Zeitplänen und Planungen genau hingeschaut? Hätten sie früher eingreifen müssen, damit eben keine Baukostensteigerungen und Planänderungen als Begründungen für Zeitverzögerungen herhalten müssen? Das ist die große Bitte an Politik und Verwaltung: Bitte gehen Sie in sich und prüfen, ob alles getan wurde, und klopfen Bauträgern bei Bedarf auf die Finger. Bürger und Haushalt werden es Ihnen künftig danken.