Sperrung der Bahnbrücke Bork und Umwege sorgen für Kritik „Am besten mit dem Hubschrauber“

Kritik an Sperrung der Bahnbrücke in Bork: „Am besten mit dem Hubschrauber“
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Noch bis zum 12. April wird die Bahnbrücke an der Waltroper Straße in Bork wegen Sanierungsarbeiten voll gesperrt sein. Danach folgen noch nächtliche Restmaßnahmen zwischen dem 13. und 24. April von 21 bis 6 Uhr. Der Verkehr sucht sich jetzt andere Wege. Zu verzeichnen sind diverse Wendemanöver vor der Brücke. Offenbar hat die Information über die Sperrung nicht jeden Verkehrsteilnehmer erreicht.

Im Ortskern hat eine Borkerin folgende Beobachtungen gemacht: Sie habe an der Bäckerei Braune geparkt. „Ich saß um 14.30 Uhr eine Viertelstunde im Auto und mir fiel auf, dass der Verkehr von der Äckernschule hoch auf der Waltroper Straße enorm zugenommen hat. Circa 25 Fahrzeuge sind in 15 Minuten an mir vorbeigefahren. Ob es Polizeischüler (...) waren oder Umkehrer, wer weiß es?“

Auf der Weiterfahrt nach Hause (Waltroper Straße Richtung Süden, Anm. d. Red.) gelte zurzeit für sie und ihren Mann als Rechtsabbieger das Sackgassenschild. „Vor uns ein 'mutiger' Pkw, der vor der Brücke gedreht hat“, erklärt die Borkerin. „Keiner wusste natürlich, dass wir Anlieger sind, also fleißig hinter uns her.“ Ihrer Meinung nach sei die Beschilderung „da beziehungsweise ausreichend“. Es herrsche wohl eher die Hoffnung, dass es „noch ein Durchkommen gibt“.

Angesichts der Belastungen der vergangenen Jahre - Parkplatzbau für das LAFP, Vermietung von Häusern an Monteure mit Lastwagen, wochenlang Baufahrzeuge zur Glasfaserverlegung und Verlegung der Druckrohrleitung durch den Lippeverband - sei die Sperrung der Bahnbrücke für sie und ihren Mann „eine Erholung“, sagt die Borkerin. Und weil sie gern in Datteln und Waltrop einkaufe, aber zurzeit nicht auf dem direkten Weg dorthin gelangt, fahren sie und ihr Mann über Vinnum und die Lippebrücke bei Vinnum, um dann nach Waltrop oder Datteln abzubiegen. Sie vermute, dass sie nicht die Einzigen sind und dass diese Umleitung den zunehmenden Verkehr auf der Waltroper Straße durch Bork erkläre.

Spätestens an diesem Schild kurz vor der Bahnbrücke an der Waltroper Straße müsste jedem klar sein, dass kein Durchkommen für Autos und Lastwagen ist.
Spätestens an diesem Schild kurz vor der Bahnbrücke an der Waltroper Straße müsste jedem klar sein, dass es kein Durchkommen für Autos und Lastwagen gibt. © Arndt Brede

Intensive Diskussion auf Facebook

Da kann sie recht haben. Denn gerade die Strecke über die Lippebrücke bei Vinnum ist Thema in Diskussionen in den sozialen Medien. Dort tauchen in einem Facebook-Post folgende Fragen auf: „Wie komme ich im Moment am besten von Selm nach Waltrop? Ist die Strecke über Vinnum frei?“ Antwort: „Ja ist frei.“ Ein User erklärt aber gleich im Anschluss, dass der Weg zwar passierbar ist, aber „sehr voll“ sei.

Eine weitere Nutzerin hat einen ähnlichen Eindruck: „Ich glaube, es ist besser, wenn man über Vinnum/Olfen/Datteln fährt und nicht über die Brücke, da die so voll ist.“ Für einen anderen User ist dieser Weg jedoch zu umständlich und zu lang. Er erwidert: „Bevor ich die Reise mache, warte ich lieber an der Brücke.“ Langwierig scheint aber auch dort die Warterei: „Die Ampel an der Brücke lässt alle drei Minuten fünf Autos durch“, schreibt ein Kommentator. Von Staus bereits in Vinnum berichten andere User.

Kritik gibt es auch daran, dass die Sperrung der Bahnbrücke zeitgleich mit den Bauarbeiten zur Verlegung der Druckrohrleitung an der Lünener Straße einhergehe. Mittlerweile ist die halbseitige Sperrung mit Ampelanlage an der Lünener Straße aufgehoben. Dass die Regionalbahn 51 (Dortmund - Enschede - Dortmund) eben wegen der gesperrten Bahnbrücke an der Waltroper Straße in Bork derzeit nicht fährt, also keine Alternative zum Auto ist, bemerkt ein weiterer User. Für Pendler ist das mit deutlich mehr Zeit auf der Straße im Schienenersatzverkehr verbunden.

Unmut gibt es auch darüber, dass man von Bork aus nicht auf direktem Weg in die Lüner Innenstadt fahren kann, weil wegen einer halbseitigen Sperrung der Borker Straße in der Nachbarstadt der Verkehr über Nebenstraßen geleitet wird. Angesichts der vielen Baustellen frotzelt ein User: „Man muss ja schon Hubschrauber-Pilot sein und einen Hubschrauber besitzen, damit man sich in Selm und Umgebung bewegen kann.“