
© Thomas Aschwer
Selmer SPD macht sich für Kommunalwahl bereit: „Das wird ein harter Wahlkampf“
Wahlkampf
Das Rennen um die Plätze im nächsten Selmer Stadtrat ist eröffnet. Als erste Partei hat die SPD wichtige Personalentscheidungen getroffen.
Der 13. September 2020 wird zum Wahlmarathon. Nach ungewöhnlich langen 77 Monaten haben alle wahlberechtigten Selmerinnen und Selmer gleich vier Stimmen. Sie entscheiden über den neuen Landrat im Kreis Unna, den neuen Selmer Bürgermeister, über die Zusammensetzung des Kreistages und des Rates der Stadt Selm.
Bei der letzten Kommunalwahl im Mai 2014 hatte sich die SPD ein enges Duell mit der CDU um die Rolle der stärksten Fraktion im Selmer Stadtrat geliefert. Bei einer Wahlbeteiligung von gerade einmal 48,15 Prozent holte am Ende die SPD 11 und die CDU 10 Sitze. Angesichts der bundesweit schlechten Umfragewerte schworen die Selmer SPD-Verantwortlichen nun die Mitglieder ein.
Bürgermeisterkandidat schwört die Selmer SPD ein
„Wir müssen optimistisch sein“, rief Thomas Orlowski den Mitgliedern am Samstag im voll besetzten Selmer Hof zu. Der Kandidat für das Bürgermeisteramt sagte, dass er sich extra die letzten drei Monate vor der Wahl vorgenommen habe, um der SPD das Bürgermeisteramt in Selm zu sichern.
Amtsinhaber und Landrats-Kandidat Mario Löhr konnte ihn am Samstagabend nicht unterstützen. Er hatte sich wegen eines anderen Termins entschuldigen lassen. Dafür sprang Erika Olbrich „in die Bresche“. Seit 50 Jahren ist sie in der Partei, hat viele Jahre im Vorstand gearbeitet. Und sie ist begeistert wie am ersten Tag.
50 Jahre SPD-Mitglied und kein bisschen müde
„Ich habe Höhen und Tiefen mitgemacht“, sagte sie in ihrem Rückblick. Aber die „alte Mutter SPD“ dürfe nicht am Boden liegen bleiben. „Alle müssen etwas tun.“ Ganz besonders die Direktkandidaten in den Wahlbezirken. „Ihr müsst um jede Stimme kämpfen“, forderte Erika Olbrich.
Der Schlüssel zum Erfolge ist aus ihrer Sicht, dass die Männer und Frauen „mit den Bürgern ins Gespräch kommen.“ Eine Position, die auch andere Jubilare wie Horst Schäfer (60 Jahre Mitglied) und Horst-Dieter Hartmann (50 Jahre Mitglied) vehement unterstützten.
Für die elf Wahlkreise im Ortsgebiet Selm und den Wahlkreis in Cappenberg hat der Ortsverband auf seiner Mitgliederversammlung am Samstag (11. Januar) folgende zwölf Mitglieder nominiert, die später durch den Stadtverband der SPD Selm endgültig gewählt werden:
- Michael Feige
- Andreas Godelmann
- Sven Hüser
- Wolfgang Jeske
- Regina John
- Giesbert Ketteltasche
- Rolf Ohligschläger
- Wolfgang Steinberg
- Jutta Steiner
- Jürgen Suttrup
- Jürgen Walter
- Jesaja Michael Wiegard
Während sich die SPD auf Landes- und Bundesebene für eine verbindliche Frauenquote einsetzt, vertraut sie vor Ort damit vornehmlich auf Männer. Andreas Kilian, Vorsitzender des Ortsverein Selm, kündigte jedoch im Gespräch mit der Redaktion an, dass bei der Festlegung der Listenplätze Frauen stärker berücksichtigt werden sollen.
Der Ortsverein Bork hat vier Männer für die Wahlbezirke nominiert
Der Ortsverein Bork hat für das Ortsgebiet Bork bereits folgende Wahlkreiskandidaten nominiert - und zwar ausschließlich Männer:
- Stefan Kuehnhenrich
- Benedikt Hülsbusch
- Erdal Macit
- Mathias Bonacker
Der Ortsvereinsvorsitzende Stefan Kuehnhenrich zeigte sich als Gast beim Selmer Ortsverein sehr optimistisch, dass die SPD bei der Kommunalwahl ein gutes Ergebnis einfahren kann. Erdal Macit sagte aber auch, „dass es ein harter Wahlkampf für uns sein wird.“
Das sind die SPD-Mitglieder im Selmer Stadtrat
Aktuell gehören für die SPD-Fraktion dem Selmer Stadtrat folgende Damen und Herren an: Christiane Uckat-Erley, Uwe Bänsch, Friederike Konik, Thomas Orlowski (Vorsitzender), Hans-Jürgen Walter (alle seit 2014), Stefan Kühnhenrich (seit 2011), Jutta Steiner, Udo Holz, Wolfgang Jeske (alle seit 2009) sowie Michael Feige und Wolfgang Steinberg (beide seit 2004).
Es wird spannend sein, wie viele Genossen dem nächsten Stadtrat angehören werden.
Journalist aus Leidenschaft, Familienmensch aus Überzeugung, Fan der Region. Als Schüler 1976 den ersten Text für die Ruhr Nachrichten geschrieben. Später als Redakteur Pendler zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. Ohne das Ziel der Arbeit zu verändern: Die Menschen durch den Tag begleiten - aktuell und hintergründig, informativ und überraschend. Online und in der Zeitung.
