Selmer besuchen französische Partnerstadt Walincourt-Selvigny Emotionale Ankunft

Selmer besuchen Partnerstadt in Frankreich: Emotionale Ankunft
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Als der große Reisebus mit 27 Selmerinnen und Selmern von der A2 hinter der französischen Stadt Cambrai herunterfährt, sieht es ein bisschen aus wie im südlichen Münsterland. Leicht hügeliges Ackerland und kleine Ortschaften säumen links und rechts die Straßen. Das Ziel ist Walincourt-Selvigny, eine von drei Partnerstädten von Selm. Nach fünf Jahren steht das lang ersehnte Wiedersehen an - mit drei Tagen für den interkulturellen Austausch und einem besonderem Jubiläum.

Bevor es aber nach Frankreich geht, gibt es noch einen kurzen Zwischenhalt im belgischen Löwen (Leuven) – der Stadt der Superlative. Der von Studenten geprägte Ort hat beispielweise den ältesten botanischen Garten Belgiens von 1738. Im Zentrum zeigt sich durch den längsten Schanktisch Europas mit 45 nebeneinander liegenden Pubs ein weiterer Höhepunkt.

Das Rathaus in Löwen ist im gotischen Stil gebaut und über die Ländergrenze berühmt.
Das Rathaus in Löwen ist im gotischen Stil gebaut und über die Ländergrenze berühmt. © Leonie Freynhofer

In Löwen hat mit „Anheuder-Busch InBev“ zudem die größte Brauereigruppe der Welt ihren Hauptsitz. Am „Grote Markt“ beeindruckt das Rathaus der Stadt, welches im gotischen Stil erbaut wurde und zu einem der berühmtesten Bauwerke seiner Art auf der Welt gehört.

Besondere Gäste beim Empfang

Nach gut sieben Stunden Fahrt biegt der Reisebus dann endlich in das Örtchen Ligny ab. Es ist einer von zehn Orten, die zum Gemeindeverband Walincourt-Selvigny gehören. Einige Selmer und Franzosen haben sich seit fünf Jahren nicht gesehen, dementsprechend emotional ist das Wiedersehen auf beiden Seiten. Die Selmerinnen und Selmer wurden nicht nur von den französischen Freundinnen und Freunden empfangen, sondern auch von einer Gruppe aus dem polnischen Iwkowa, ebenfalls Partnerschaft von Selm.

Große Freude beim Wiedersehen in Ligny bei den polnischen, französischen und deutschen Freundinnen und Freunden.
Große Freude beim Wiedersehen in Ligny bei den polnischen, französischen und deutschen Freundinnen und Freunden. © Leonie Freynhofer

Bereits beim Besuch in Polen im Juli diesen Jahres war ein Gruppe aus Frankreich dabei. In den vergangenen zwei Jahre sei die Verbindung zwischen den Selmer Partnerstädten, wozu auch der britische Ort Workington gehört, intensiviert worden und es habe sich eine gemeinsame Freundschaft entwickelt, weiß Bürgermeister Thomas Orlowski.

Treffen in Polen vereinbart

Dass der Partnerschaftsverein in diesem Jahr überhaupt drei Tage in Frankreich verbringt, geht auf die Reise nach Iwkowa zurück. In gemeinsamen Gesprächen habe man gemerkt, dass man lange nicht mehr seine französischen Freunde besucht hat, erinnert sich Orlowski. „Gerade jetzt zum 30-jährigen Jubiläum ist das einfach eine gute Idee.“ Und so wurde noch in Polen der Termin für das letzte Oktoberwochenende festgemacht.

Für Orlowski ist es erst die zweite Reise nach Walincourt-Selvigny. Seine Premiere hatte er vor fünf Jahren – damals noch als Ratsmitglied. Nun ist er erstmals in der Funktion als Bürgermeister dabei. „Das ist schon etwas anderes, wenn man als Vertretung der Stadt dort hinreist. Man hat jetzt eine größere Verantwortung.“

Christian, Monika, Dieter und Josianne haben sich vor 22 Jahren durch die Partnerschaftsreise kennengelernt.
Christian, Monika, Dieter und Josianne haben sich vor 22 Jahren durch die Partnerschaftsreise kennengelernt. © Leonie Freynhofer

Ganz anders sieht es da bei Monika und Dieter Fritz aus. Sie waren vor 22 Jahren das erste Mal in Frankreich dabei und haben mittlerweile schon viele Male an dem Austausch nach Frankreich teilgenommen. In dieser Zeit entwickelte sich auch eine enge Freundschaft zu Josianne und Christian Bara, mit denen sie sich auch außerhalb der Partnerschaftsreisen treffen. Ein kleines Hindernis ist weiterhin die Sprachbarriere. Denn Monika und Dieter Fritz sprechen kaum Französisch und Josianne und Christian Bara nur gebrochen deutsch. Irgendwie könne man sich aber trotzdem verständigen, mit Händen und Füßen eben.

Am Wochenende standen noch ein Besuch bei der Feuerwehrzentrale in Combrai, ein Besuch im Museum „Village des Métiers d’Antan“ in St. Quentin und die Zeremonie zum 30-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft an.

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