
Die Parksituation am und rund um den Bahnhof Bork ist vielen ein Dorn im Auge. © Arndt Brede
Selm bekommt rund 147.000 Euro weniger für Umbau am Bahnhof Bork
Fahrradparkhaus
Die Stadt will für rund eine Million Euro einen Parkplatz und ein Fahrradparkhaus am Borker Bahnhof bauen. Doch nun fehlen Fördergelder. Woher das Geld jetzt kommen soll, steht aber schon fest.
Seit Jahren schon ist das Bahnhofsumfeld den Borkern ein Dorn im Auge. Es gibt zu wenige Parkplätze und auch Radfahrer finden kaum Anreize, ihr Fahrrad dort abzustellen und mit dem Zug weiter zu fahren. Umbauten sind geplant und auch den Förderantrag hat die Stadt dazu Ende 2021 gestellt. Doch es gibt weniger Geld für die Umgestaltung als eingeplant.
Auf dem 2820 Quadratmeter großen Areal, das der Stadt gehört, soll ein Parkplatz mit 74 Stellplätzen entstehen. Gebaut werden soll auch ein Fahrradparkhaus mit Platz für 100 Zweiräder und 25 Abstellmöglichkeiten im Freien. Etwas über eine Millionen Euro soll der Umbau kosten - und zu 90 Prozent über ein Förderprogramm des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) bezahlt werden.
Stadt bekommt rund 147.000 Euro weniger
Ärgerlich für die Stadt: Der NWL stellt weniger Geld zur Verfügung als beantragt, erklärte Bürgermeister Thomas Orlowski bei der letzten Ratssitzung am 12. Mai. Der Bahnhofsumbau habe „absoluten Mehrwert für Bork“, stellt Orlowski noch einmal klar.
Die Stadtverwaltung war davon ausgegangen, einen Förderbetrag von 915.700 Euro zu bekommen. Doch nun hat der NWL mitgeteilt, dass er nur 768.900 Euro bereitstellen kann - 146.800 Euro weniger, als die Stadt eingeplant hatte. Der Grund sei, dass einige geplante Baumaßnahmen nicht förderungsfähig seien, erklärte Orlowski den Ratsvertretern. So seien etwa Elektrosäulen von der Förderung ausgenommen, zudem habe der NWL für die Parkplätze eine Pauschale angenommen.
Die Stadt muss das fehlende Geld nun aus dem Haushalt bereitstellen. Es soll aus der Kanalsanierung im Wohngebiet Am Haferkamp kommen. Diese Sanierung soll auf 2023 verschoben werden.
Sorge wegen Preissteigerungen bei Baumaterialien
Weniger die Verschiebung der schon seit Jahren geplanten Kanalsanierung bereitete den Ratsvertretern Sorgen, als die derzeit steigenden Kosten für Baumaterialien. Inwieweit der Umbau des Borker Bahnhofs davon betroffen sein könnte, ließe sich derzeit nicht voraussagen, teilte die Verwaltung im Rat mit. Klar sei aber, das beispielsweise Metalle schon teurer geworden seien, so Orlowski.
Der Rat stimmte schließlich einstimmig dafür das Geld aus der Kanalsanierung Am Haferkamp dem Bau der Parkplatzes und Fahrradparkhauses zu widmen. Damit kann die Stadtverwaltung nun dem NWL eine Rückmeldung geben, dass die Finanzierungslücke damit geschlossen ist. Danach wird der NWL seinen Förderbescheid verschicken. Baubeginn könnte dann im Spätsommer sein, davon ging die Stadt Anfang des Jahres aus. Mit einer Fertigstellung könnten Pendler dann im Herbst 2023 rechnen.
Seit rund zehn Jahren im Lokaljournalismus zu Hause – erst am Niederrhein, dann im Ruhrgebiet und Münsterland. Beschäftigt sich am liebsten mit menschlichen und lokalpolitischen Geschichten.
