Selber Blitzen in Selm - was ist eigentlich aus der Idee geworden?
Verkehrskontrolle
2018 hatte der damalige Selmer Bürgermeister Mario Löhr angekündigt, dass die Stadtverwaltung Selm vielleicht bald schon selbst blitzen könnte. Was ist eigentlich aus der Idee geworden?

Autos, die zu schnell fahren, blitzen. Das konnte sich die Stadt Selm mal gut vorstellen. Was ist eigentlich aus der Idee geworden? © Tobias Nordmann (A)
Ganz frisch hatte Selm im September 2018 Geschwindigkeitsdisplays bekommen - das sind diese Tafeln, die aufzeigen, ob man innerhalb der Geschwindigkeitsgrenze liegt, oder zu schnell gefahren ist. Konsequenzen haben die Schilder aber nicht. Sie dienen lediglich dazu, die Autofahrerinnen und Autofahrer auf die Geschwindigkeitsbegrenzung an der betreffenden Stelle hinzuweisen.
Diskutierte Änderungen wurden nicht umgesetzt
Selms damaliger Bürgermeister Mario Löhr hatte aber noch ein weitergehendes Vorhaben: „Unser Ziel ist es, zukünftig selbst zu blitzen“, erzählte Bürgermeister Mario Löhr 2018. Geblitzt werden könnte dann vielleicht schon im nächsten Jahr, sagte Löhr damals. Das wäre vor inzwischen zwei Jahren gewesen. Die Geschwindigkeitsdisplays kommen zwar immer noch zum Einsatz und wechseln regelmäßig die Stelle, blitzen dürfen aber weiterhin nur Polizei und Kreis. Was ist also aus der Idee geworden?
„Die nötigen rechtlichen Änderungen, die damals diskutiert worden waren, sind vom Landesgesetzgeber nicht umgesetzt worden. Daher besteht keine gesetzliche Grundlage für die Stadt Selm, selber Geschwindigkeitsmessungen durchzuführen und zu ahnden“, erklärt dazu Stadtsprecher Malte Woesmann auf Anfrage der Redaktion. Selber Blitzen, das sei weiter nur größeren Kommunen mit einer Größe von mehr als 60.000 Einwohnern und Kreisordnungsbehörden vorbehalten.