
© Arndt Brede
Schulen machen Krieg in der Ukraine zum Thema und helfen, Frieden zu stiften
Meinung
In der Ukraine ist Krieg und die Schulen machen das zum Thema. Ist das richtig? Muss man Kinder nicht vor solchen Themen bewahren? Es nicht zu thematisieren, könnte schwerwiegende Folgen haben.
Fast 2000 Kilometer ist der Krieg in der Ukraine von uns entfernt. 2000 Kilometer. Ganz schön weit weg, mag mancher vielleicht denken. Irrtum. Der Krieg und seine Auswirkungen sind näher als man denkt.
Ja, er wird Folgen haben, die uns höhere Gaspreise bescheren wird. Aber er wird vor allem Folgen für Seelen haben. Kinderseelen. Seelen von Jugendlichen. Wie muss es in einem Kind und einem Jugendlichen aussehen, die womöglich selber aus ihrem Heimatland geflüchtet sind und Krieg erlebt haben? Wie muss sich jemand fühlen, dessen Angehörige jetzt gerade in der Ukraine um ihr Leben fürchten müssen? Was geht in einem jungen Menschen vor, dessen Vater einen russischen Pass hat und eventuell zum Militär in Russland eingezogen wird? Muss ein Kind mit russischen Wuzeln fürchten, stigmatisiert und in einen Topf geworfen zu werden mit denen, die die Allmachtsfantasien des russische Staatspräsidenten befürworten?
Allein diese Fragen zeigen, dass wir alle diese Kinder und Jugendlichen nicht allein lassen dürfen. Die Selmer Schulen verinnerlichen das. Sie leisten dabei etwas existenziell Wichtiges: Sie geben diesen betroffenen Kindern und Jugendlichen Raum. Raum, sich den Ängsten zu stellen. Sie zu thematisieren. Sie geben auch ihren Mitschülern die Gelegenheit, zu verstehen, was da gerade passiert. Verständnis füreinander zu entwickeln, stiftet Frieden.