Beim Projekt "Demokratie rockt" lernen Schüler viel über die Werte des Grundgesetzes.

Beim Projekt "Demokratie rockt" lernen Schüler viel über die Werte des Grundgesetzes. © Sabine Geschwinder

Schüler in Selm werden zu echten Rockern der Demokratie

rnMeinung

Auf den ersten Blick scheint der Projektname „Demokratie rockt“ unpassend. Das Förderzentrum Nord hat einen renommierten Preis gewonnen. Unser Autor meint, dass die Schüler diesen verdienen.

Selm

, 21.10.2022, 12:36 Uhr / Lesedauer: 1 min

Das Projekt am Förderzentrum Nord, mit dem die Schule jetzt den renommierten Hildegard-Hamm-Brücher-Preis gewonnen hat, heißt „Demokratie rockt“. Wenn man die führenden Politiker dieses Landes auf ihr Rockstar-Potenzial überprüft, scheinen der Kanzler und seine Minister zunächst einmal wenig geeignet. Eine Rede von Karl Lauterbach hat wenig Gemeinsamkeiten mit einem AC/DC-Konzert.

Doch der Duden kennt noch eine zweite, umgangssprachliche Bedeutung für „rocken“: begeistern. Wen begeistert aber noch eine Demokratie, die für uns scheinbar so selbstverständlich geworden ist, dass teilweise ein Drittel auf den selten notwendigen Gang zur Wahlurne verzichtet? Freie Meinungsäußerung, Berufs- und Reisefreiheit, Gleichstellung von Männern und Frauen sowie das Demonstrationsrecht: Diese Begleiterscheinungen einer funktionierenden Demokratie erkennen die Schüler in einem Parcours, den ihnen ihre erfahreneren Mitschüler als Experten präsentieren.

Ekstatische Begeisterung wie bei einem Rockkonzert ist da zunächst nicht zu erwarten. Aber hier werden die Selmer Schüler vor allem selbst zu denen, die andere begeistern können. Das Verständnis, wie wichtig die Werte des Grundgesetzes sind, hat alleine noch keinen Preis verdient. Wenn sie noch dazu andere überzeugen, werden sie aber zu echten Rockern und damit zu jungen Vorbildern.

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