Rettungsdienst zu Karneval mit Ehrenamtlichen des DRK Selm Mitten drin statt nur dabei

Rettungsdienst zu Karneval mit dem DRK Selm: Mitten drin statt nur dabei
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Das kann ja mal passieren während der Karnevalszeit. Man rutscht aus und verletzt sich. Oder: Jemand hat einen instabilen Kreislauf. Dann sind sie da: junge Frauen und Männer in roten Uniformen. Sie helfen. Sie helfen gern. In Selm waren sie am Karnevalssamstag, 10. Februar, beim Umzug auch im Einsatz: ehrenamtliche Kräfte des Ortsvereins Selm vom Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Und sie schlugen gemeinsam mit der Polizei und dem städtischen Ordnungsamt ihr Quartier im Jugendzentrum Sunshine auf. Nah am Festzelt auf dem Campus, wo die Party nach dem Umzug lief.

Wie ist es gelaufen? „Die Kolleginnen und Kollegen haben mir berichtet, dass der ganze Karnevalssamstag eigentlich ziemlich entspannt war“, erklärt Jesaja Michael Wiegard, Mitglied des Vorstands des DRK-Ortsvereins Selm. „Wir haben mit den Kollegen aus Werne und Bergkamen den Behandlungsplatz besetzt und wir hatten auch Fahrzeuge vor Ort. Also wir waren gut vorbereitet.“ Es habe einen Vorfall während des Karnevalsumzugs gegeben, der zu einem Krankenhausaufenthalt geführt habe. Hier haben die Ehrenamtlichen des DRK und der professionelle Rettungsdienst zusammengearbeitet. „Da ist jemand beim Verlassen eines Mottowagens gestürzt.“

Ansonsten habe es Einsätze gegeben, die durchaus normal seien während einer solchen Veranstaltung, sagt Jesaja Michael Wiegard: „Sei es, dass ein Kind hingefallen war und ein Pflaster benötigte oder dass bei dem einen oder anderen der Kreislauf nicht stabil war.“ Diese Betreuung durch das DRK am Rande des Zuges habe sehr gut funktioniert.

In Zweier- und Dreier-Teams gingen die Ehrenamtlichen vom DRK Selm im Karnevalsumzug mit.
In Zweier- und Dreier-Teams gingen die Ehrenamtlichen vom DRK Selm im Karnevalsumzug mit. © Jürgen Weitzel

Freundliche Zuwendung

Die Arbeit des DRK endete nicht mit dem Zugende. Die insgesamt 20 Ehrenamtlichen wechselten dann ins Sunshine. „Es ist schön, dass die Stadt jedes Jahr das Sunshine ausräumt, damit wir dort mit der Polizei und dem Ordnungsamt ein Quartier haben“, berichtet Wiegard. Denn von dort aus waren die DRKler schnell am Zelt auf dem Campus. Auch da sei es eher ruhig geblieben. „Nach einer kleinen Rangelei am Zelt um kurz vor 20 Uhr hatten wir unseren ersten Patienten.“

Bis gegen 1 Uhr in der Nacht waren Ehrenamtliche des DRK-Ortsvereins im Einsatz. Auch in dieser Zeit sei nichts passiert, was über „schwächelnde Kreisläufe und zunehmende Trunkenheit“ hinausgegangen sei.

An diesem Abend habe es aber eine Besonderheit gegeben. „Wir hatten zwei Krankentransportwagen vor Ort. Die Leitstelle hat aber entschieden, dass bei einem Ersteinsatz, wo ein Notfall gemeldet worden war, nicht diese Fahrzeuge dahin fahren sollten, sondern dass dort extra ein Rettungstransportwagen und der Notarzt aus dem Kreis Coesfeld angefordert wurden. Unsere Kräfte vor Ort hätten diesen Notfall aber auch behandeln können“, sagt Wiegard. Solche Situationen seien von der Leitstelle aus schwierig abzuschätzen. „Deshalb sind entsprechende Absprachen im Vorfeld ungemein wichtig. Es ist ja nicht so, dass die Leitstelle unsere Einsatzqualitäten falsch beurteilt, sondern dass es schwierig ist, in der Leitstelle zu beurteilen, ob die Schilderung des Notfalls durch den Anrufenden, der ja oft ein Laie ist, dem entspricht, was das Team anschließend vorfinden wird.“

Was positiv gewesen sei: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sehr viel freundliche Zuwendung bekommen. Die Leute haben es gern gesehen, dass unsere Kolleginnen und Kollegen da waren.“ Gerade das ist andernorts bei Einsätzen auch schon anders gelaufen, wenn Einsatz Rettungskräfte beispielsweise behindert oder auch angegriffen worden sind. Wie es gehen sollte, hat dieser Karnevalssamstag in Selm offenbar gezeigt. Irgendwie passend zum Tag des Notrufs 112 einen Tag später, nämlich am Sonntag, 11. Februar.

Mitten drin im Karnevalsumzug, um den Rettungsdienst sicher zu stellen.
Mitten drin im Karnevalsumzug, um den Rettungsdienst sicher zu stellen. © Jürgen Weitzel
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