
Reifendiebe haben wie hier am Bahnhof an mehreren Autos die Räder komplett abmontiert. © privat
Reifendiebe in Selm unterwegs: Mehrere Autos in kurzer Zeit betroffen
Diebstahl-Serie
Mehrere Autofahrer in Selm, die ihre Wagen draußen abgestellt hatten, erlebten eine unliebsame Überraschung: Reifendiebe montierten nach dem gleichen Schema alle vier Räder ab.
Wer unlängst am Raiffeisenparkplatz (Ladestraße) bei einem Auto genauer hinschaute, konnte feststellen, dass diesem alle Räder fehlten. Der Wagen war stattdessen auf mehrere Pflastersteine aufgebockt.
Eine intensive Diskussion in der Facebook-Gruppe „Was in Selm passiert“ zeigt, dass die Tat kein Einzelfall ist. In den letzten Tagen haben es die Täter offensichtlich auf Autos in Selm abgesehen. Die Polizei des Kreises Unna bestätigt auf Anfrage vier ihr bekannte Fälle.
Vier Fälle in der letzten Woche sind der Polizei bekannt
In der Nacht vom 20. (Mittwoch) auf den 21. Juni (Donnerstag) wurden in Bork an der Kreuzung Waltroper Straße/Weiherstraße die vier Räder an einem Hyundai abmontiert, wenige Meter weiter an der Waltroper Straße war ein Mercedes betroffen, in beiden Fällen waren die Wagen ebenfalls auf Pflastersteine aufgebockt. In der darauffolgenden Nacht (21. auf den 22. Juni) waren am Bahnhof (Ladestraße) und dem Autohaus Selm (Olfener Straße) jeweils ein Audi betroffen, auch hier mit anschließendem Aufbocken auf Pflastersteine. Das Autohaus wollte auf Nachfrage nichts zu dem Fall sagen.
Ende Mai bis Anfang Juni gab es laut Polizei bereits eine ähnliche Häufung solcher Fälle mit zwei Diebstählen in der Nacht vom 30. auf den 31. Mai, einem vom 31. Mai auf den 1. Juni und zwei vom 3. auf den 4. Juni.
Bande hinter den Diebstählen vermutet
Vera Howanietz, Pressesprecherin der Polizei, hat keine genauen Zahlen, wie häufig es solche Aktionen gibt, bei der alle Räder abmontiert werden. Die Statistik erfasst nur „Diebstähle an Kraftfahrzeugen“ insgesamt, also etwa auch abgeschlagene Außenspiegel. „Es gibt das immer mal wieder, dass Felgen oder komplette Räder entwendet werden“, ordnet sie ein. Eine solche Häufung wie aktuell in Selm sei auch nicht völlig ungewöhnlich, deute aber schon auf geplante Aktionen hin. „In der Regel werden mehrere Täter unterwegs sein, um die Tat schnell durchführen zu können“, vermutet die Polizeisprecherin eine Bande hinter den Fällen.
Diebstähle an Autohäusern könnten gezielt auf Räder einer bestimmten Marke ausgerichtet sein, in diesem Fall seien die betroffenen Fahrzeuge aufgrund der unterschiedlichen Modelle aber „wahrscheinlich nicht gezielt“ ausgewählt worden. Die Polizei erwartet nicht unbedingt, dass die Selmer Autofahrer jetzt besonders auf ihre Reifen achten müssen: „Jetzt haben wir einige Fälle in Selm, es kann sein, dass bald an einem anderen Ort vermehrt Täter unterwegs sind.“
Der eine oder die andere fühlt sich aber trotzdem unwohl. „Ohne Videoüberwachung geht gar nichts mehr. Ist ja schlimmer als in einer Großstadt“, meint eine Facebook-Userin, eine andere gibt zu bedenken: „Wenn man das hier liest, ist man ja froh, dass man eine Garage hat.“
Berichtet gerne von Menschen, die etwas zu erzählen haben und über Entwicklungen, über die viele Menschen sprechen.
