Radwegenetz in und rund um Selm Stadt plant an gefährlicher Stelle Lückenschluss

Radwegenetz rund um Selm: Stadt plant an gefährlicher Stelle Lückenschluss
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Selms Bürgermeister Thomas Orlowski und seine Mannschaft der Stadtverwaltung Selm dürfen gleich zwei Radwege planen und neu bauen. Zum einen einen Radweg entlang der Werner Straße zwischen dem, Kreisverkehr Zeche-Hermann-Wall und der Kreuzung Cappenberger Damm/Selmer Landstraße, zum anderen entlang des Brauereiknapps in Cappenberg.

Bereits im Sommer 2021 hatte Selms Bürgermeister verkündet, dass Selm 1,7 Millionen Euro vom Bund erhalte, um für den personell eng besetzten Landesbetrieb Straßenbau NRW zwei Radwege an der Werner Straße und am Brauereiknapp zu planen. Möglich werde das durch eine sogenannte Verwaltungsvereinbarung mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW. Insgesamt sollen so 5,5 Kilometer Radwege neu entstehen. Und das ohne einen Cent Beteiligung durch die Stadt Selm.

Eine Million Euro wird für das Teilstück auf der Werner Straße veranschlagt. 700.000 Euro sind die Kosten für den Radweg am Brauereiknapp. Die Summe - das betonte Orlowski gegenüber der Redaktion besonders - sei so kalkuliert, dass damit auch Grundstückskäufe möglich werden. Denn ohne Grundstückskäufe könne vor allem der Radweg am Brauereiknapp nicht realisiert werden. Die Stadt sei im positiven Gespräch mit dem Grafen von Kanitz, dem entsprechende Flächen gehören, hieß es damals.

Das ist auch heute noch der Sachstand. „Wir planen den Bau des Radweges am Brauereiknapp für dieses Jahr“, berichtet Orlowski. „Wir müssen allerdings noch in die Abstimmung mit dem Grafen von Kanitz gehen, weil es auch um Grundstückskäufe geht.“

Radweg am Bahnhof Bork

Vor dem Brauereiknapp-Radweg wird aber - so sind die aktuellen Planungen - Baustart für die Radwegeverbindung entlang der Werner Straße sein. Von Werner Seite aus wird ebenfalls eine Radwegeverbindung bis zur Kreuzung Cappenberger Damm gebaut. Sodass es einen durchgehenden Radweg zwischen Selm und Werne geben wird. „Der Bau der Radwege beginnt voraussichtlich im ersten Halbjahr dieses Jahres und wir rechnen mit einer Baudauer von etwa neun Monaten“, hat es jüngst von Seiten des Landesbetriebs Straßen.NRW gegenüber der Redaktion geheißen.

Dabei soll es aber nicht bleiben, wie der Bürgermeister erzählt: „Wir haben den Radweg-Stich zwischen Schorfheide und Gutenbergstraße hinbekommen. Wir werden am Bahnhof Bork die Radwegesituation verbessern.“ Eine Radwegesituation, die quasi nicht vorhanden ist, die aber im Zuge des Umbaus des Bahnhofs Bork mit angepackt werde.

An der Werner Straße soll noch im ersten Halbjahr dieses Jahres der Bau eines Radweges beginnen.
An der Werner Straße soll noch im ersten Halbjahr dieses Jahres der Bau eines Radweges beginnen. © Arndt Brede (Archiv)

Und dann wäre da ja noch der Radweg zwischen Nordkirchen und Selm entlang der Neuen Nordkirchener Straße. Von Nordkirchen aus ist er gerade erst gebaut worden, endet aber an der Grenze Kreis Coesfeld/Kreis Unna. „Wir möchten zusammen mit dem Kreis Unna einen Förderantrag für den Lückenschluss Richtung Selm bis zur Kreuzung Neue Nordkirchener Straße/Lüdinghausener Straße stellen.“ Dieser Lückenschluss sei sehr sinnvoll, urteilt Orlowski.

Wie realistisch ist dieser Lückenschluss? „Wir haben eine Verwaltungsvereinbarung mit dem Kreis Unna getroffen und werden das selber planen.“ Sind Grundstückskäufe nötig? „Die Eigentümer sind bereit, dort Grundstücke zu verkaufen.“ Das werde aber eher 2024/2025 zu realisieren.

Straßen.NRW gefragt

Wo wir gerade beim Lückenschluss sind: Noch gibt es keinen Anschluss von der Kreuzung Cappenberger Damm/Selmer Landstraße/Werner Straße Richtung Südkirchen an den vorhandenen Radweg, der - von Südkirchen aus - kurz vor der Grenze Kreis Coesfeld/Kreis Unna endet. Nordkirchens Bürgermeister Dietmar Bergmann hatte jüngst gegenüber der Redaktion gesagt, die Gemeinde Nordkirchen brauche diesen durchgehenden Radweg Richtung Cappenberg.

„Ich halte es auch für wichtig, diese Lücke zu schließen“, sagt Orlowski. „Wenn wir wollen, dass die Menschen aufs Rad steigen, müssen wir auch die entsprechende Infrastruktur zur Verfügung stellen.“ Dazu gehöre eben auch der Radweg zwischen Südkirchen und Cappenberg. Leider sei die Stadt Selm nicht Herrin des Verfahrens. „Das ist der Landesbetrieb Straßenbau NRW, der das entsprechend planen muss. Wir denken diesen Radweg mit, es müssen aber auch erstmal Grundstücke gekauft werden. Meines Wissens ist Straßen-NRW bereit, diesen Radweg zu realisieren.“

Könnte es wieder so kommen, dass die Stadt Selm durch eine Verwaltungsvereinbarung mit Straßen.NRW diesen Radweglückenschluss planen und bauen kann? Dazu hat der Selmer Bürgermeister eine klare Meinung: Die Stadt Selm sei jetzt an einem Punkt, wo sie zunächst einmal die Radwege bauen will, die angekündigt sind. „Lassen Sie uns diese Projekte in den nächsten zwei, drei Jahren zu Ende führen.“ Jetzt müsse, was den Radweg zwischen Südkirchen und Cappenberg betreffe, Straßen.NRW seine Hausaufgaben machen, Grundstücke kaufen oder tauschen.

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