Wer hinauffährt, erkennt die Gefahr sofort: eine Treppe. Radfahrer in der anderen Richtung würden allerdings kalt erwischt von den Treppen. Deshalb ist der Weg von oben inzwischen auch nur als Fußweg ausgewiesen, von unten dagegen als kombinierter Fuß- und Radweg. © Sylvia vom Hofe

Radwegebau

Radweg mit Treppe: Wann endet Gefahrenstelle vor Schloss Cappenberg?

Schloss Cappenberg liegt auf einem Berg. Hinab geht es rasend schnell per Fahrrad, hinauf quälend langsam über Treppen. Unfallträchtig ist beides. Abhilfe ist beschlossene Sache. Nur wann?

Cappenberg

, 28.06.2021 / Lesedauer: 3 min

Von Lünen hinauf zum Schloss Cappenberg: Das ist ein nur 550 Meter langer Weg, aber kreisweit etwas Besonderes - nicht nur, weil es weit und breit der einzige Radweg mit Treppen ist.

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„Es ist ein Vorrangroutenradweg“, sagt Jürgen Busch vom Kreis Unna, Das sperrige Wort bedeutet, dass es sich laut Landesregierung um um eine „hochwertige Verbindungen im Radverkehrsnetz“ handelt: zwar keine Radschnellwege wie der RS1 zwischen Duisburg und Hamm (und damit auch zwischen Lünen und Bergkamen), aber doch etwas Besseres mit höherem Ausbaustandard als üblich. Davon ist auf der Strecke am Schlossberg aber nichts zu sehen. Im Gegenteil: Schlaglöcher, Risse, wackelnde Stufen. „Aber nicht mehr lange“, sagt Busch.

Eigentlich sollten die Bauarbeiten schon laufen

Im Zeitplan hinkt der Leiter der Abteilung Straßenbau und Unterhaltjung bei der Kreisverwaltung etwas hinterher. Im Februar hatte er umfangreiche Bauarbeiten am Schlossberg angekündigt: neue Straßendecke und neuer Radweg - dieses Mal stufenlos. Beides sollte „im Mai/Juni beginnen“, wie er damals sagte. Daraus ist nichts geworden. Denn die Lage des Geh- und Radwegs am bekanntesten Ausflugsziel der Region ist nicht nur besonders schön und besonders steil, sondern auch besonders kompliziert. Wegen der Kastanienallee und wegen der historischen Schlossmauer direkt nebenan und dem Felsen, auf dem sie steht.

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Von „aufwendigen geologischen Untersuchungen“ spricht Busch, die so ursprünglich nicht geplant waren. „Gut, dass wir sie aber gemacht haben.“ Denn jetzt haben er und sein Team eine klare Vorstellung, wie die Baufirmen vorgehen müssen, damit der Wegebau neben der Mauer funktionieren kann, ohne dass sie Schaden nimmt: mit Winkelstützen. Sie kommen auf einer Länge von 72 Metern zum Einsatz. Damit sich diese Winkelstützmauer vor der Schlossmauer in das Bild einfügt, werde sie mit Naturstein verkleidet, sagt Busch.

Busch: Fünf Kastanien müssen gefällt werden

Auch an dem Alleecharakter werde nicht gerüttelt. „Die allermeisten Kastanien rechts und links der Straße bleiben erhalten.“ Fünf Bäume müssten allerdings gefällt werden. „Dafür werden wir aber Ersatz schaffen.“ Was Busch so schnell erzählt, ist das Ergebnis eines langen und umfangreichen Abstimmungsprozesses mit allen Beteiligten, auch dem Schlosseigentümer Sebastian Graf von Kanitz.

Den Schlossberg hinab geht es für Radfahrer über die Straße. Die in die Jahre gekommene Fahrbahn weist zahlreiche Abplatzungen und Rillen auf. © Sylvia vom Hofe

Gerade sind Busch und seine Kolleginnen und Kollegen noch dabei, das Leistungsverzeichnis zu komplettieren. Dann gelte es für die Kreisverwaltung, die Ausschreibung zu veröffentlichen. Submissionstermin - also der Termin, an dem die Behörde die dann eingegangenen Angebote öffnet und anschließend den Auftrag vergibt - werde in der ersten Augustwoche sein. Jürgen Busch rechnet damit, dass die vier bis fünf Monate dauernden Arbeiten Anfang September beginnen könnten. Wann sie abgeschlossen sein werden, ist allerdings noch ungewiss.

Fast die steilste Abfahrten im Kreis Unna

„Wir kommen mit den Arbeiten in die schlechte Jahreszeit hinein“: eine Winterbaustelle, auf der im schlimmsten Fall zwischendurch die Arbeiten ruhen müssten wegen Schnee und Eis. Der Verkehr ruht sowieso. Der Schlossberg bleibt während der Bauarbeiten gesperrt. Eine Umleitung werde es über den Brauereiknapp geben, sagt Busch.

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Dass der Weg zum Schloss ein Vorrangroutenradweg ist, wird nicht nur der hohe Ausbaustandard zeigen, sondern auch seine Breite: mit drei Metern einen halben Meter breiter als üblich. Von sich Reden machen wird er aber noch aus einem anderen Grund: Der derzeit noch einzige Radweg mit Treppen weit und breit wird künftig einer der steilsten Radwege des Kreises sein - mit 16 Prozent Gefälle, also 8 Prozent mehr als die Straße nebenan. Nur in Fröndenberg gibt es einen Weg, der noch steiler ist (Eulenstraße). Ungefährlich wird es also auch künftig nicht.

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