Sie grinsen und grollen: Bäume haben Gesichter und schneiden Grimassen. Zumindest lässt Pareidolie, ein Psycho-Phänomen, das so erscheinen. Testen Sie selbst.
Lesezeit
Punkt, Punkt, Komma-Strich: fertig ist das Mondgesicht. Das Phänomen ist so alt wie die Menschheit. Betrachter gleichen unbewusst Neues und Unbekanntes mit dem ab, was sie schon kennen und entdecken dabei Vertrautes: Gesichter, wo gar keine sind. Der Mann im Mond ist genauso wie Gesichter in Bäumen oder Wolken eine Sinnestäuschung. Die Fähigkeit, Neues in Sekundenbruchteilen einzuordnen und dabei Feind und Freund zu identifizieren, war in der menschlichen Entwicklungsgeschichte überlebenswichtig. Heute ist sie vor allem eines: unterhaltsam.
Wer zum Beispiel auf einem verregneten Waldspaziergang im Cappenberger Wald oder im Nordkirchener Hirschpark einmal damit anfängt, Gesichter auszumachen, wird staunen und sich nicht mehr über klamme Finger ärgern. Probieren Sie es gerne selbst aus und schicken Sie uns die Gesichter, die Sie unterwegs entdeckt haben.
Mit Pareidolie beschäftigt sich die Forschung schon lange. Ein Team aus kanadischen und chinesischen Neurowissenschaftler gewannen damit 2014 den Ig-Nobelpreis für kuriose und gleichzeitig seriöse Forschung. Sie hatten untersucht, was bei Pareidolie im Gehirn passiert.