) sei unterwegs. Dann kommt ein kleiner Ausschnitt eines vermutlich längeren Interviews mit Betreiber Matthias Kröger, der seine Specials für das Eröffnungswochenende auf drei Punkte zusammenfasst: Sektempfang, Feuerwerk und Go-Go-Tänzer. Der Sprecher des Beitrags spricht dabei von einem "unschlagbaren Konzept", das im folgenden 6-Minuten-Beitrag derbe auseinander genommen wird. Tatsächlich wird es als die große Erfolgsformel, das Konzept des Betreibers, verkauft und dann mit roten Strichen durchkreuzt.

Der ironische Unterton des Sprechers fällt dabei auf. Und die Plakativität, mit der die Aussagen einiger Clubbesucher zusammengeschnitten sind. Das Feuerwerk, sagen drei Gäste übereinstimmend, sei lahm gewesen. Nicht mehr als ein einfaches Silvesterfeuerwerk. "Da hätte ich mehr erwartet", heißt es. Der Sekt habe nicht geschmeckt, sagen zwei - allerdings betonte die eine dabei mit einem Lachen, dass sie trockenen Sekt auch einfach nicht möge. Sie haben den Piccolo an jemand anders verschenkt. Und die Go-Go-Tänzer werden mit Blink-Blink-Animationen, mit denen das Privatfernsehen gerne mal Personen verballhornt, verhöhnt.

Dann kommt tatsächlich jemand zu Wort, der sagt, er sei froh, dass es die Disco gebe. Er sei jetzt eine halbe oder Dreiviertelstunde hier und wenn er nicht hier wäre, müsse er nach Dortmund fahren - da seit doch das Easy die bessere Wahl. Es gibt ja nichts in Selm, sagen einige auf der Straße befragte junge Leute. Eine Bar - und eine Eisdiele, auf deren Terrasse gerade aber niemand saß, als das TV-Team drehte.

Ein junger Mann sagt am Rande der Kreisstraße, man müsse immer aufpassen, dass man "auf Schnauze bekommt" - lacht, und sagt dann "Iss ja so". Ein anderer sagt am Ende noch, er finde die Qualität der Getränke im Easy gut, Markengetränke eben. Und eine junge Frau meint, man brauche ja gar nicht immer nur das Neuste vom Neusten. Andere positive Stimmen sind nicht zu hören.

Und

kommt auch immer wieder vor. Er wird mit Star-Wars-artiger Musik unterlegt, man spricht von einer Mission, die er habe. Kurz vor dem Ende wird der Beitrag dann doch halbwegs versöhnlich: Der Betreiber sei zufrieden, habe 2000 Leute im Laden gehabt, endlich sei in Selm mal wieder was los. Aber raus geht es mit einem kleinen Arschtritt: "Genug Sekt hat er ja", heißt es - und es sind zahlreiche Sektflaschen zu sehen, die keinen Abnehmer fanden.  Bei Facebook wurde der Beitrag gleich nach der Veröffentlichung diskutiert. "Mangelhafter Beitrag, aber was soll man erwarten?" schreibt einer. "Schon peinlich für Selm" ein anderer. Und eine meinte: "Mich macht das sehr wütend..." Die Sendung gucken täglich etwa 1 Millionen Zuschauer. Was man den Reportern lassen muss: Sie haben viele Gäste zu Wort kommen lassen. Die meisten hatten allerdings schon ein bisschen was getrunken. Die zum Teil polemische Kritik trifft die Disco, sie trifft aber auch die Stadt Selm. Gut weg kommt keiner. Aber "taff" hatte seinen amüsanten Beitrag. Ist ja auch was wert.