Neue Sechsgruppen-Kita in Selm Planungen werden konkreter

Neue Sechsgruppen-Kita in Selm: Planungen werden konkreter
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Die Kindergartenbedarfsplanung und die Analysen der Jugendhilfeplanungen haben laut Stadtverwaltung ergeben, dass es im Ortsteil Selm Platzbedarf von einer Kita-Gruppe gibt. Die Planungen für den Neubau einer sechsgruppigen Kindertageseinrichtung laufen. Aber es ist ja nur Bedarf für eine Gruppe. Ein Widerspruch? Nein. Dafür gibt es eine Lösung: Nach Auskunft der Verwaltung weisen die beiden Tageseinrichtungen St. Fabian und Sebastian (3-gruppig) und St. Josef (2-gruppig) „deutliche Schwächen in der Bausubstanz auf, die mittelfristig einen weitreichenden Sanierungsbedarf mit sich bringen“. Das Geld für die Sanierung soll eingespart werden: In Verhandlungen „und nach technischen Erwägungen mit der katholischen Kirchengemeinde St. Ludger“ habe es sich laut Verwaltung ergeben, dass dieser Träger in der Lage ist, eine neue sechsgruppige Einrichtung auf kircheneigenem Grundstück zu ermöglichen und zu betreiben.

Das sind nach Informationen der Selmer Verwaltung die wichtigsten Faktoren, die dafür sprechen:

  • Das Grundstück Werner Straße / Kreisstraße, das im Eigentum der Kirchengemeinde ist, biete ausreichend Fläche für einen sechsgruppigen Neubau.
  • Bei Neubau und anschließender Stilllegung der beiden Tageseinrichtungen St. Fabian und Sebastian sowie St. Josef können die vorhandenen fünf Gruppen sowie das vorhandene Personal nahtlos in die neue Tageseinrichtung überführt werden.
  • Zur Umsetzung der Maßnahme ist auf ein Investorenmodell abzustellen.
  • In verschiedenen Verhandlungen seien mehrere Investoren hinsichtlich der Bedingungen und Machbarkeit sowie Erfahrung im Bau von Tageseinrichtungen verglichen worden. Als Grundstückseigentümerin obliegt die Entscheidung zur Investorenauswahl der Katholischen Kirchengemeinde mit fachlicher Begleitung durch die Verwaltung, Zentralrendantur und das Bistum. Die Unnaer Kreis-, Bau- und Siedlungsgesellschaft mbH (UKBS) sei zur Umsetzung der Maßnahme gewonnen worden.

Der Ausschuss für Jugendhilfe, Familie, Soziales und bürgerschaftliches Engagement wird in seiner Sitzung am Mittwoch, 6. September, ab 17 Uhr im Jugendzentrum Sunshine, Campus 8, über das Thema beraten. Die Stadtverwaltung macht dem Ausschuss folgenden Vorschlag für die entscheidende Ratssitzung am Mittwoch, 20. September: „Der Rat der Stadt Selm beauftragt die Verwaltung, die Voraussetzungen zur Planung und zum Bau der künftigen sechsgruppigen Tageseinrichtung für Kinder im Ortsteil Selm dergestalt zu schaffen, dass die Planungs- und Bauleistungen im Zuge eines Investorenmodells erfolgen sollen.“

Zur Umsetzung des Investorenmodells möge der Rat der Stadt Selm die Verwaltung beauftragen, eine Bürgschaft gegenüber der Kirchengemeinde über einen Zeitraum von 25 Jahren abzuschließen, die die Mietzahlungen zwischen dem Träger und dem Investor absichert.

Die Kita St. Fabian und Sebastian (Foto) wäre neben der Kita St. Josef eine von zwei Kindertageseinrichtungen, die geschlossen würden, wenn die neue Sechsgruppen-Kita gebaut und eröffnet würde.
Die Kita St. Fabian und Sebastian (Foto) wäre neben der Kita St. Josef eine von zwei Kindertageseinrichtungen, die geschlossen würden, wenn die neue Sechsgruppen-Kita gebaut und eröffnet würde. © Malte Woesmann (Archiv)

Und so soll das Investorenmodell umgesetzt werden:

  • Die Katholische Kirchengemeinde St. Ludger verpachtet das Grundstück Werner Straße / Kreisstraße an den Investor UKBS Unna. Dies erfolgt unter der Bedingung, dass diese am Standort die vorgesehene sechsgruppige Tageseinrichtung für Kinder plant und baut.
  • Die UKBS Unna vermietet das dann erstellte Gebäude an die Katholische Kirchengemeinde St. Ludger als Betreiber der Tageseinrichtung.
  • Die Katholische Kirchengemeinde St. Ludger rechnet die Mietkosten mit dem Jugendamt unter Einbeziehung der Landeszuschüsse nach dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz) ab.
  • Bedingung des Modells wird sein, dass die Stadt Selm für die Einhaltung der Mietzahlung gegenüber der Katholischen Kirchengemeinde St. Ludger über einen Zeitraum von 25 Jahren bürgt.
  • Bedingung für das Modell ist weiterhin, dass aus heutiger Sicht die Planung und der Bau der Tageseinrichtung mit voraussichtlicher Inbetriebnahme zum 1. August 2025 erfolgen kann.

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