Die Stadt Selm braucht mehr Kapazitäten bei der Kinderbetreuung. Das machte zuletzt auch die statistische Untersuchung der Demografie in der Stadt deutlich. Da 2021 50 Kinder mehr als sonst üblich in der Stadt geboren wurden, braucht es mittelfristig auch mehr Plätze in der hiesigen Kinderbetreuung. Die Stadt plant daher in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde St. Ludger und einem Investor den Neubau einer Kita an der Neuen Werner Straße. Sechs Gruppen sollen im Neubau künftig unterkommen. Dafür werden zwei andere Kita-Standorte – St. Fabian und Sebastian und St. Josef – aufgeben.
Da beide Gebäude baufällig seien, spare man sich die Kosten für entsprechende Sanierungen und investiere Geld in den Neubau an der Neuen Werner Straße. Dennis Kirchner, Architekt des Projektes, stellte die Baupläne der neuen Kita bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Jugendhilfe, Familie, Soziales und bürgerschaftliches Engagement am Mittwoch (6. September) vor.
Kurzer Weg nach draußen
Beim Neubau an der Neuen Werner Straße stehe vor allem das Erreichen von allen Himmelsrichtungen im Fokus der Architekten, betonte Dennis Kirchner. So seien die Wege der angrenzenden Wohngebiete kurz und die Kita mit dem Auto, aber auch zu Fuß und mit dem Rad gut zu erreichen. Für das Bringen und Holen der Kinder stehen den Eltern etwa 30 Stellplätze zur Verfügung, 14 davon gehören zur Kita, die restlichen können von der angrenzenden Kirchengemeinde mitgenutzt werden.
Die Freifläche rund um die Kita sei auch für die Kinder ein wichtiges Thema und stand bei der Planung im Fokus. So ist das Außengelände der neuen Kita von allen Räumen schnell zu erreichen, aus dem Obergeschoss über eine Treppe, die auch als Rettungsweg dienen soll. Im Untergeschoss sollen die älteren Kinder unterkommen, wie der Architekt erklärt. In drei Gruppenräumen gibt es ausreichend Platz zum Spielen. Hinzukommt ein zusätzlicher Mehrzweckraum, der als Turnhalle und Geräteraum genutzt werden kann, Räume für die Mitarbeitenden, sowie die Küche und ein Speisesaal mit einer Größe von 100 Quadratmetern. Zudem wird es im Untergeschoss einen Raum geben, in dem beispielsweise Gespräche mit den Eltern stattfinden können. Diese Räumlichkeit soll als Familienzentrum genutzt werden und kommt direkt im Eingangsbereich unter.
Oben die Kleinen
Im ersten Obergeschoss werden die kleinen Kita-Kinder unterkommen, blickt der Architekt voraus. Gespielt werden kann dann ebenfalls in drei Gruppenräumen, die sich in der ersten Etage befinden werden. Oben wird sich im Kita-Neubau auch das Zimmer der Kita-Leitung finden, ein Technikraum, eine große Umkleide sowie ein Erlebnisbad, wo die Kinder besondere Wassererfahrungen machen können. Auch Ruheräume für den Mittagsschlaf finden ihren Platz im Obergeschoss.
Bei den Vertretern des Jugendhilfeausschusses kamen die Pläne gut an, wenngleich Kritik an der Größe des Neubaus aufkam. So wurde angemerkt, dass der Stauraum nicht ausreichen könnte. So kam der Vorschlag auf, das Dach ein wenig schräger zu bauen und dort im Dachboden Abstellräume zu schaffen. Eine Idee, die für Dennis Kirchner nachvollziehbar, aber nicht umsetzbar sei. Man habe sich im Planungsprozess von Kompromiss zu Kompromiss bewegt und sei schon jetzt über der geplanten Größe. Weiterer Raum sei daher nicht vorgesehen.

Photovoltaik auf dem Dach
Im gesamten Haus werden tiefe, große Fenster verbaut, um den Räumen ausreichend Licht zu geben. Zudem sind sie so gestalte, dass auch die Kinder nach draußen blicken können. Auch auf dem Dach sollten die Potentiale ausgeschöpft werden. Daher sei der Aufbau einer Photovoltaikanlage denkbar. Diese Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
Die Planung sieht einen Baubeginn Anfang 2024 vor, die Fertigstellung ist voraussichtlich Ende 2025 geplant.
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