Eine ereignisreiche Nacht - zwei Versionen: Am 7. Mai 2020 kam es auf dem Sandforter Weg in Selm zu einem Unfall und der Verursacher, ein 22-jähriger Selmer, flüchtete. Im Nachgang stellte sich heraus, dass er mit einem fremden Wagen und ohne Fahrerlaubnis unterwegs war. Und damit geriet der 32-jährige Fahrzeugbesitzer aus Hamm in Verdacht, die verbotene Fahrt geduldet zu haben.
Der beteuerte jetzt vor dem Amtsgericht Lünen seine Unschuld. Zum einen habe er gedacht, dass der Bekannte einen Führerschein besitze, da er ihn des Öfteren hinter dem Steuer gesehen habe. Zum anderen habe der die Tatsache, dass er ihm eine Übernachtungsgelegenheit im Hinterzimmer seines Kioskes in Selm geboten habe, dazu genutzt, den Autoschlüssel heimlich an sich zu nehmen und zu verschwinden, während er selbst geschlafen habe.
„Ich habe gefragt“
Die Schilderung des Bekannten, der wegen der Fahrt ohne Führerschein und mit Unfallflucht bereits in einem gesonderten Verfahren zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, klang „etwas“ anders. „Ich habe gefragt“, beteuerte der 22-jährige Selmer im Zeugenstand und fügte hinzu, dass der Angeklagte auch sehr wohl gewusst habe, dass er keinen Führerschein gehabt habe.
Es stand also Aussage gegen Aussage und in der Situation erhielt der Angeklagte das Angebot einer Verfahrenseinstellung gegen 150 Euro Geldbuße. Der Offerte stimmte er letztlich zu.
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