Neue App soll Bus- und Bahnfahren einfacher machen: Wie gut funktioniert „mobil.nrw“?

© Pascal Albert

Neue App soll Bus- und Bahnfahren einfacher machen: Wie gut funktioniert „mobil.nrw“?

rnÖffentliche Verkehrsmittel

Die neue App „mobil.nrw“ soll helfen, Fahrten wie von Olfen nach Nordkirchen oder von Selm nach Köln zu vereinfachen. Vieles klappt bereits gut, aber eine nützliche Funktion fehlt gänzlich.

Selm, Olfen, Nordkirchen

, 04.12.2019, 11:07 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wer mit Bus und Bahn unterwegs ist, hat oft mit einer unsichtbaren Hürde zu tun: der Tarifgrenze. Eine neue Handy-App liefert nun Tickets für Fahrten mit Bus und Bahn in ganz Nordrhein-Westfalen. Außerdem soll sie das Fahren mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln einfacher machen. Im Test zeigen sich aber auch kleinere Probleme.

Mal eben durch zwei Verkehrsverbünde fahren, kann schnell verwirrend sein. Wer seine Fahrt vorher planen möchte, wird mit organisatorischen Hürden konfrontiert. Oft werden beim Kauf der Tickets mehrere Apps benötigt.

„mobil.nrw“ ist seit Anfang Dezember online

Mit der kostenlosen App „mobil.nrw“, die am Montag, 2. Dezember, online gegangenen ist, soll das aber nun ein Ende haben. Etwa eine Million Euro habe die Entwicklung, an der die Deutsche Bahn, Marketing NRW und das NRW-Verkehrsministerium beteiligt waren, gekostet, sagte DB-Vorstand Berthold Huber.

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Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs können mit der App erstmals alle Tarife und Fahrplanauskünfte aller Verbünde in NRW auf einen Blick einsehen. Die Angebote der einzelnen Verkehrsverbünde bieten keine Tickets für das ganze Bundesland an.

Auf den ersten Blick bietet die App viele nützliche Funktionen. Doch nicht alle werden direkt ersichtlich. Eine kleine Anleitung beim ersten Öffnen soll einen Überblick verschaffen. Mit einem Wischen über den Bildschirm könne der Nutzer Start und Ziel direkt miteinander verbinden, heißt es dort unter anderem.

„Selm nach Köln“: Die App hört auch auf Sprachbefehle

So richtig funktionieren will das aber noch nicht. Mal eben vom Selmer Bahnhof nach Köln fahren? Mit ein paar Klicks bekommt man dennoch eine schnelle Übersicht über mehrere Fahrtmöglichkeiten. Wer noch weniger klicken möchte, der kann auch auf eine Sprachsteuerung zurückgreifen.

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Ein einfaches „Selm nach Köln“ in sein Mikrofon zu sprechen, reicht völlig aus und funktioniert im Alltag gut. Eine Funktion, die vergleichbare Apps wie die der Deutschen Bahn noch nicht haben.

Was allerdings gänzlich fehlt, ist die Möglichkeit, einfach zwei Orte einzugeben und die schnellste Verbindung zwischen beiden angezeigt zu bekommen. Ortsunkundige könnten so bei ihrer Planung Probleme bekommen.

Alle Ticketpreise auf einem Blick

Wer also beispielsweise weiß, dass er später in Olfen unterwegs ist und von dort eine Fahrt nach Nordkirchen plant, muss sowohl die Start- als auch die Zielhaltestelle selbst aussuchen und hoffen, die bestmögliche Verbindung gefunden zu haben.

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Das Menü nach Eingabe des Startpunktes und des Ziels ist dafür aber wieder sehr übersichtlich. Schnell wird deutlich, wie lange die jeweilige Fahrt dauert, welche Verkehrsmittel benutzt werden müssen und wie oft umgestiegen werden muss.

Nur ein weiterer Klick und schon bekommen Bus- und Bahnfahrer noch genauere Informationen zu den einzelnen Haltestellen und alle Ticketpreise auf einem Blick. Doch nicht nur bei Fahrten durch mehrere Verkehrsverbünde kann „mobil.nrw“ das Pendler-Leben erleichtern.

App informiert über Ausfälle oder Verspätungen

Auch für kürzere Strecken von einem Ort zum nächsten bietet sich die App an. Pendler können beispielsweise ihre wichtigsten Routen speichern und sich Nachrichten schicken lassen, wenn es zu Verzögerungen oder Ausfällen kommt.

Die App bietet allerdings nicht nur eine gute Übersicht über alle Fahrten, sondern sie könnte Fahrkartenautomaten auf lange Sicht auch den Rang ablaufen. Denn mit der „mobil.nrw“-App können Tickets direkt per Lastschrift, Kreditkarte und PayPal bezahlt werden.

In Zukunft soll die App sogar noch mehr können als sie ohnehin schon kann. Aus der Fahrplan- und Ticket-App soll eine Mobilitäts-App werden. Dann könnten auch Leihfahrzeuge, Car-Sharing-Angebote oder Taxis in der App angezeigt werden.

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