Die Lore, die an der Kreisstraße in Selm steht, soll eigentlich an die Zeiten des Bergbaus erinnern. Und an die harte Arbeit, der die Kumpel einst Tag für Tag nachgingen. Doch das Erinnerungsstück scheint zu verkommen. Das zumindest beobachtet ein Anwohner, der seinen Namen aber nicht nennen möchte.
Unkraut, Müll und ein Klientel, das sich vor Ort regelmäßig und zu allen Tageszeiten zum Biertrinken trifft, verderben das Bild rund um das Erinnerungsstück, beschreibt es der Anwohner.
Stadt für Reinigung zuständig
Doch wer ist dafür verantwortlich, dass das Denkmal und der angrenzende Platz ansehnlich bleiben? Es sind die Stadtwerke, wie Pressesprecher Malte Woesmann auf Anfrage der Redaktion bestätigt. Sie kümmern sich um die Reinigung und die Pflege des Areals sowie die Leerung der Mülleimer vor Ort.
Unterstützt werden die Stadtwerke von einem Mitarbeiter der „AGH Saubere Stadt“, wie Stadtsprecher Woesmann ergänzt. Bei der Stadt sind die Beschwerden über Verunreinigungen und die Personen, die sich dort regelmäßig aufhalten, bekannt, es liegen Meldungen vor, erklärt der Stadtsprecher gegenüber der Redaktion. „Daher hat der Außendienst des Ordnungsamtes diesen Bereich mit in seine Streifen aufgenommen“, so Woesmann weiter.

Spenden ermöglichten Erinnerungsstück
Auch Michael Feige, Mitglied der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie - Ortsverband Selm und stellvertretender Bürgermeister der Stadt, kennt die Probleme rund um das Denkmal ebenfalls. „Das ist ja kein neues Problem“, sagt er im Gespräch mit der Redaktion. Für ihn ist der Platz mittlerweile zu einem Schandfleck verkommen. Die Ortsgruppe der Gewerkschaft habe sich immer wieder zusammengetan und habe vor Ort aufgeräumt, erklärt er.
Es habe auch einmal eine Zeit gegeben, da sei vor Ort Ruhe eingekehrt und der Platz um das Denkmal sei kein Anlaufpunkt zum Trinken gewesen, wie er sagt. Doch diese Zeit sei schon seit einigen Jahren wieder vorbei. „Schon in den 90er-Jahren war das so“, erinnert sich Michael Feige. Eigentlich müsse jeden dritten Tag jemand vor Ort aufräumen. „Doch eine Lösung für das Problem hat die Stadt nie gehabt“, sagt er.
Ermöglicht wurde das Aufstellen der Lore in Selm durch Spenden. Anfang der 1980er-Jahre sei das gewesen, sagt Michael Feige. An ein genaues Jahr kann er sich jedoch nicht erinnern. Auch im Stadtarchiv gibt es dazu keine Auskunft. „Ich habe mit alten Kollegen des Ortsverbandes gesprochen, aber Leute, die damals dabei waren, gibt es nicht mehr“, so Michael Feige.
Die Lore soll aus der Zeche Waltrop stammen, die im Jahr 1979 stillgelegt wurde. Nach Informationen der Redaktion waren Mitglieder der Bürgerschützengilde Selm-Beifang für die Aktion verantwortlich.
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