Sie kam nach 23 Uhr, brauchte aber nur wenige Augenblicke, um das Publikum der Sommernachtsparty beim Stadtfest Selm in ihren Bann zu schlagen. Marie Reim, Schlagersängerin und Tochter der Sängerin Michelle und des Sängers Matthias Reim, eroberte die große Bühne auf dem Campus Süd. Mit eigenen Songs, aber auch mit Songs, die andere berühmt gemacht haben.
Zuvor hatte das Musikprogramm dem Publikum die Band Maraton und den Sänger Norman Langen beschert. Und DJ Dirk Neuenfels war - natürlich - auch wieder mit dabei. Wie am Abend zuvor, als der Partyboom das musikalische Programm des Stadtfestes startete.
So richtig in Fahrt
Auch der zweite Musikabend des Stadtfestes kam so richtig in Fahrt. Und auch die Bewohner der Häuser am Campus Süd feierten auf denn Balkonen mit. Später band sie Dirk Neuenfels spontan ins Programm mit ein, als er sie und auch das Publikum vor der Bühne zum Jubeln animierte.
Doch eigentlich benötigten die Besucherinnen und Besucher keine Animation und Motivation an diesem Abend. Viele kannten nahezu jede Zeile der Songs der Künstler auf der Bühne.
Marie Reim hatte es also nicht schwer, als sie ihren Auftritt begann. Sie ist noch gar nicht so lange im Showgeschäft. Aber - so wie ihre Mutter Michelle 2015 - legte die 22-Jährige einen sauberen Showauftritt hin. Der aus eigenen aktuellen Stücken bestand, aber auch Überraschendes bot. „Über den Wolken“ von Reinhard Mey bekommt eine ganz eigene musikalische Note, wenn eine aufstrebende Sängerin und Hunderte vor der Bühne das Lied intonieren.
Michelle 2015 als Hauptact und ihre Tochter acht Jahre später. Fehlt nur noch der Vater Mattthias Reim. Der war aber zumindest in den Herzen seiner Tochter und des Publikums am Samstagabend in Selm. Sie sang seinen größten Hit: „Verdammt, ich lieb‘ dich“. Manche Strophe sang das Publikum aber auch allein.
Eine solche Stimmung hatte sich Marie Reim vor ihrem Selmer Auftritt gewünscht, wie sie der Redaktion im Interview verriet:
Frau Reim, Sie werden der Hauptact der Sommernachtsparty während des Stadtfestes in Selm sein. Kennen Sie Selm?
Ich war bisher noch nie in Selm. Aber es ist natürlich total schön, dass ich durch meinen Job so viele neue Ecken kennen lernen darf.
Ist es wichtig für eine Künstlerin, etwas über den Ort zu wissen, in dem man auftreten wird?
Ich finde es sehr wichtig, dass man sich damit auseinandersetzt, durch welche Orte man auf dieser Welt reist. Ich versuche immer so viel wie möglich von den Orten, die ich bereise, mitzunehmen. Meistens bin ich aber nur für wenige Stunden an einem Ort - da reicht leider die Zeit nicht immer.
Wie bereiten Sie sich auf einen Auftritt vor Hunderten von Leuten vor?
Tatsächlich bin ich da inzwischen relativ locker. Für mich persönlich ist es aber wichtig, vorher gut gegessen zu haben. Jemand, der Energie schenken will, sollte selbst genug haben. Da ist eine Stärkung vorher nicht auszulassen.
Was motiviert Sie am meisten bei einem Auftritt?
Ich finde es sehr aufregend, an verschiedenen Orten zu spielen. Das Publikum drückt an jedem Ort, die Freude anders aus. Manche jubeln mehr, manche klatschen lieber mit, die anderen tanzen. Ich liebe diese Vielfältigkeit an Freude. Das motiviert mich jedes Mal. Ich habe natürlich meine besten Songs für Selm im Gepäck. Es wird sehr persönlich und eine Zeit, die ich einfach genießen werde
Fragen wie, wie es ist, sich als Tochter von sehr bekannten Künstlern in diesem Metier zu beweisen, wie viel Einfluss ihre Eltern auf ihren Stil haben, wie ihr eigener musikalischer Weg aussieht und ob sie die Erfolge Ihrer Eltern auf der Suche nach dem eigenen musikalischen Profil belasten, beantworte Marie Reim uns nicht.
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