Die Hallen haben bereits beträchtliche Formen angenommen. Was dort an der Werner Straße entsteht, gehört zu den am schnellsten wachsenden Bauvorhaben in Selm. Das neue Logistikzentrum von Cordes & Graefe, dem Fachgroßhandelsunternehmen für Haustechnik, soll im Januar 2024 seinen Betrieb aufnehmen.
Geplant ist, dass dann in vier der fünf Hallen schon die Arbeit laufen. Eine fünfte Halle und das Verwaltungsgebäude sollen im ersten Quartal 2024 an den Start gehen. Gespräche in Sachen Erweiterung des Logistikzentrums nach Norden laufen auch bereits, wie jüngst Unternehmenssprecher Erik Trümpler gegenüber der Redaktion erklärt hat.
Kein Wunder also, dass nun Diskussionen in der Bevölkerung laut werden, wie die Selmer Straßen den zu erwartenden Verkehr allein schon durch die Anlieferungen zum Logistikzentrum bewältigen sollen. Eine Bürgerinitiative kämpft für eine Umgehungsstraße, um Anwohnerstraßen auch vom Verkehr durch Mitarbeitende des Unternehmens Cordes & Graefe zu entlasten.

40 Lkw-Anlieferungen täglich
So mancher dürfte sich aber auch fragen, wo die Lastwagen, die Cordes & Graefe erreichen und verlassen sollen, herfahren und anliefern werden. Unternehmenssprecher Erik Trümpler erklärt die Hintergründe.
Bei Vollbetrieb des neuen Logistikzentrums rechne die Firma mit „etwa 40 Lkw-Anlieferungen täglich“. Welche Wege die Fahrzeuge hier aller Voraussicht nehmen werden, also ob sie etwa von der A1 über die Werner Straße kommen, kann Trümpler nicht exakt beantworten. Für den Standort Selm habe man diesbezüglich noch keine Erfahrungen für die besten Straßenoptionen sammeln können. „Voraussichtlich werden die Lieferanten aber die wirtschaftlich günstigsten Wege vom jeweiligen Ausgangs- und Zielort bevorzugen, beziehungsweise den Routen ihres Navigationssystems folgen. Eine pauschale Aussage ist daher schwierig.“
Fest steht aber bereits, wo die vielen Lkw genau anliefern werden - nämlich über eine zentrale Zu- und Abfahrt, die an der Kochstraße liegt, sagt Erik Trümpler. Cordes & Graefe hat schon angekündigt, nach Nordosten erweitern zu wollen. Um dann auch dort reibungslos anliefern zu können, will das Unternehmen nach heutigem Stand eine „Zuwegung über das bestehende Gelände schaffen“.

Für die ersten Januartage im kommenden Jahr sei die erste Kommissionierung geplant, also die erste Warenannahme in dem Lagerbereich: vom Wasserhahn über die Badewanne bis zum Klimagerät. Das hat Erik Trümpler vor Kurzem berichtet. „Unsere Industriepartner liefern ihre Produkte in das Logistikzentrum“, so der Unternehmenssprecher.
Der Warenausgang erfolge dann zunächst über sogenannte Wechselbrücken von Paketdienstleistern. Diese bringen die Ware zum Fachhandwerk. Privatleute sind nicht die Zielgruppe des Großhandels. Im ersten Schritt sollen 200 Arbeitsplätze entstehen. Und das auf einer Fläche von rund 13 Hektar. Die Arbeiten für das Logistikzentrum hatten im Januar 2022 begonnen.
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