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Re-Live: Notruf nach Unwetter - DLRG übt Katastrophenfall am Ternscher See
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Das DLRG im Bezirk Hellweg übte am Samstag an zwei Stellen in Selm für den Ernstfall. Am LAFP und am Ternscher See. Was dort genau passiert ist, erklärt Jörn Stracke vom DLRG.
„Haubentaucher“ heißt die Katastrophenschutzübung, die der Bezirk Hellweg der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Samstag, 16.10., in Selm, geübt hat.
Gefahrensituationen richtig einschätzen
Am Ternscher See fand unter strengen Hygienevorschriften die jährliche Katastrophenschutzübung mit den Einheiten der Wasserrettung statt. Unterstützt wurden die Ortsgruppen aus dem Kreis Unna durch befreundete DLRG-Einheiten aus Dortmund, Witten und Paderborn sowie realistischen Unfall- und Notfalldarstellern.
Insgesamt trainierten neun Trupps und 44 Einsatzkräfte den Ernstfall. Zuerst wurde aber am Vormittag mit den Übungsteilnehmern des Wasserzugs „Hellweg“ neben dem Fahren im Verband vor allem der Umgang mit den Fahrzeugen am LAFP geübt. „Insbesondere bei Einsatzfahrzeugen, die nicht täglich durch die Einsatzkräfte gefahren werden sind entsprechende Trainings wichtig, um die Fahrzeuge auch in Gefahrensituationen sicher einschätzen und kontrollieren zu können“, sagt Nicolas Weber, der die Übung vorbereitet und leitete.
Szenario: 15 Personen vermisst
Am Nachmittag kam dann das Szenario am Ternscher See auf die Einsatzkräfte zu. Folgende Übung stand an: Nach einem unerwartet aufziehendem Unwetter wurden 15 Personen, verteilt auf mehrere Boote vermisst, da die Boote gesunken sind.
Es gab leicht- und schwerverletzte Personen, die medizinisch versorgt werden mussten. „Nachdem die ersten Personen von der Menschenrettung gerettet und erstversorgt wurden - bis zur Übergabe an den Rettungsdienst, gibt es noch immer noch Personen, die gerettet werden und Material, das geborgen werden muss“, teilt uns Joern Stracke vom DLRG vor Ort am Samstagnachmittag mit.
Übungen finden einmal jährlich statt
Solche Übungen werden laut Jörn Stracke nach Möglichkeit einmal im Jahr durchgeführt. Dann auch immer wieder an unterschiedlichen Einsatzorten, um die verschiedenen Orte auch zu kennen. „Letztendlich kommt es leider immer wieder vor, dass Personen aus Gewässern gerettet werden müssen“, so Stracke.
Bestes Beispiel in den vergangenen Monaten war Unwetter Bernd in der hiesigen Region. „Trotzdem kommt es auch in den öffentlichen Gewässern und Fließgewässern, immer wieder vor, dass Personen vermisst werden“, sagt Jörn Stracke im Gespräch mit der Redaktion. Dann muss die Feuerwehr gemeinschaftlich mit der DLRG die Personen suchen.
Unwegsames Gelände am Ternscher See
Eine Besonderheit sei das unwegsame Gelände am See, dass das Zuwasserlassen der Motorrettungsboote erschwer. Vor allem die Slipstelle (Slipanlage) sei eine Herausforderung. „Ich kann nicht jedes Fahrzeug und jedes Boot einfach nutzen“, sagt Jörn Stracke.
So einen Einsatz vorzubereiten dauert in etwa ein Jahr, sobald die eine Übung gelaufen ist, gibt es eine kurze Schonfrist und dann starten auch schon die Planungen für das nächste Jahr“, erklärt Jörn Stracke.
Es gehe ja auch darum, dass Behörden informiert werden müssen, man benötigt Genehmigungen und es soll immer ein Lerneffekt da sein. Der Übungstag am LAFP und am Ternscher See hat acht Stunden gedauert.
Laura Schulz-Gahmen, aus Werne, ist Redakteurin bei Lensing Media. Vorher hat sie in Soest Agrarwirtschaft studiert, sich aber aufgrund ihrer Freude am Schreiben für eine Laufbahn im Journalismus entschieden. Ihr Lieblingsthema ist und bleibt natürlich: Landwirtschaft.
