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Liebe Hamsterkäufer: Warum spendet ihr nicht ein paar eurer Vorräte?
Meinung
Eine Menschenkette quer durch Selm ist ein gutes Symbol für den Frieden. Aber auch Lebensmittelspenden werden knapper. Da hätte unser Autor einen Vorschlag für alle Hamsterkäufer.
Nach rund zehn Wochen ist der Ukraine-Krieg, so bitter es klingt, zur nachrichtlichen Normalität geworden. Meldungen über Truppenvormärsche gehören zum Alltag mit dazu, genau wie nicht aufhörende Berichte über Tod, Flucht und Not.
In dieser Zeit auch weiterhin für Frieden einzutreten, ist ein gutes und wichtiges Anliegen. Denn Krieg und Vertreibung sollten niemals normal sein, auch wenn das - zugegeben - eine sehr idealisierte Ansicht. Leider. Übrigens völlig egal, ob in Europa oder anderswo auf der Welt.
Spenden sind fast noch wichtiger
Genauso wichtig, wenn nicht noch wichtiger, ist aber die Hilfsbereitschaft für Geflüchtete. Dass etwa die Tafeln, auch im Kreis Unna, die schiere Masse an Hilfsgesuchen kaum noch bewältigen können, war leider abzusehen. Bereits vor Wochen hatte es im Sozialausschuss in Lünen dazu geheißen, dass die freiwilligen Hilfen mit der Zeit abnehmen werden würden. Ein Erfahrungswert auch aus der Flüchtlingswelle 2015.
Wenn es um Lebensmittel geht, hätte ich dazu einen Vorschlag: Wie wäre es denn, wenn die Menschen, die seit Wochen Mehl, Öl und Co. im Supermarkt gehamstert haben, ihre prall gefüllten Vorräte teilen würden? Aber der Gedanke ist wohl nicht nur idealisiert, sondern allenfalls ein Wunschtraum.
Beruflicher Quereinsteiger und Liebhaber von tief schwarzem Humor. Manchmal mit sehr eigenem Blick auf das Geschehen. Großer Hang zu Zahlen, Statistiken und Datenbanken, wenn sie denn aussagekräftig sind. Ein Überbleibsel aus meinem Leben als Laborant und Techniker. Immer für ein gutes und/oder kritisches Gespräch zu haben.
