Mirijam Contzen erhielt den renommierten Klassikpreis Opus. © Josep Molina
Festival und Professur
Lichtblick in Corona-Krise: Auszeichnung für Musikerin Mirijam Contzen
Als Künstlerin und als Professorin macht auch die bekannte Violinkünstlerin Mirijam Contzen derzeit schwierige Zeiten durch. Jetzt gab es aber für die Festival-Leiterin einen Lichtblick.
Mirijam Contzen war die erste Lüner Kulturpreisträgerin und realisierte danach die Idee, ein Musikfestival im Theater von Schloss Cappenberg zu veranstalten. Das kleine aber feine Festival brachte renommierte junge Musiker nach Cappenberg und soll 2022 ein Jubiläum feiern. Nun hofft die bekannte Violinkünstlerin, dass es tatsächlich dann möglich ist, das Festival durchzuführen.
Denn wegen Corona sind in diesem Jahr viele geplante Konzerte der Künstlerin abgesagt worden. Genauso geht es auch ihrem Mann Giovanni Guzzo, der freiberuflicher Berufsmusiker ist. „Ich glaube, fast 90 Prozente aller Konzerte mussten bisher abgesagt werden“, so Mirijam Contzen.
Unterricht an der Uni ist oft nur online möglich
Ihr zweites berufliches Standbein ist eine Professur für Violine an der Universität der Künste in Berlin. Obwohl auch dabei Corona alles verändert hat. „Das komplette letzte Semester haben wir online unterrichtet. Inzwischen ist ein sehr eingeschränkter Präsenzunterricht unter Hygieneauflagen möglich.“ Aber teilweise sind ihre Studenten in Übersee, können nicht zurück nach Berlin fliegen. Da bleibt nichts anderes als Online-Unterricht übrig. „Allerdings ist da der Klang eher schlecht und es kommt eine zeitliche Verzögerung dazu“, so die Erfahrungen der Musikerin. Da aber die Studenten auch ihre Prüfungen absolvieren müssen, um ihr Studium in der geplanten Zeit zu beenden, wird es erst einmal weiter auch auf Online-Unterricht hinauslaufen.
Live-Stream nicht immer möglich
Mirijam Contzen konnte immerhin ein paar der geplanten Konzerte spielen, die dann als Live-Stream übertragen wurden. Eine besondere Auszeichnung fiel in diese Zeit, als sogar noch Konzerte vor kleinerem Publikum möglich waren. Mirijam Contzen bekam den renommierten Preis Opus Klassik 2020 für ihre Einspielung der Violinkonzerte von Franz Clement mit Reinhard Goebel und dem WDR Sinfonieorchester Köln. Ausgezeichnet wurde die Aufnahme als „Konzerteinspielung des Jahres“.
Mirijam Contzen ist die erste Lüner Kulturpreisträgerin und hat auf Cappenberg das Musikfestival etabliert und künstlerisch geleitet. © Josep Molina
Kurze Zeit bevor die Opus-Preisträger in der Berliner „Villa Elisabeth“ ihren Part aufzeichneten, erfuhr die Künstlerin von der Auszeichnung. „Es war eine totale Überraschung und insofern schön, weil dieses Violinkonzert nicht zum gängigen Repertoire in Konzerten gehört, auch wenn wir es schon gespielt haben.“
Sie würde sich freuen, wenn durch den Opus-Klassikpreis nun auch mehr Zuhörer aber auch Kollegen inspiriert werden, die Komposition stärker wahrzunehmen.
Derzeit sind Mirijam Contzen und Giovanni Guzzo „ständig in Kontakt mit den Konzertveranstaltern.“ Leider jedoch könne man kaum richtig planen. Man versuche, Konzerte immer noch zu verschieben. „Aber wenn man zweimal verschoben hat, muss das Konzert dann doch abgesagt werden.“ Und das, obwohl sich die Konzertveranstalter „ganz genau an Hygienekonzepte halten“, so Mirijam Contzen.
Hoffnung auf Cappenberger Festival 2022
Manche Kollegen erfahren erst am Tag eines geplanten Konzerts, dass es doch ausfällt, sind umsonst zum Konzertort gereist. „Keiner weiß, wie es weitergeht, aber wir wollen bereit sein, wenn Konzerte wieder möglich sind.“
Deshalb hofft sie auch, dass 2022 wieder das Musikfestival Schloss Cappenberg stattfinden kann. „Ich hoffe, dass sich bis dahin alles eingependelt hat und man es planen und organisieren kann.“
Derzeit denkt sie „von Tag zu Tag“, von „Woche zu Woche“. Derzeit können ihre Zwillinge die Schule besuchen, ihr Jüngster ist noch nicht im Schulalter. Im Frühjahr ging es den Eltern wie vielen anderen - Homeschooling und Home Office. Jetzt würden Mirijam Contzen und ihr Mann gerne wieder Konzerte geben, wie auch viele ihre Kollegen aus der Kulturbranche gern wieder auf der Bühne stehen würden. Aber noch müssen sie sich wohl gedulden.
Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Artikel unseres Premium-Angebots. Bitte registrieren Sie sich kurz kostenfrei, um ihn vollständig lesen zu können.
Jetzt kostenfrei registrieren
Einfach Zugang freischalten und weiterlesen
Werden auch Sie RN+ Mitglied!
Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.
Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung
Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung durch Klick auf den Link in der E-Mail, um weiterlesen zu können.
Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.
Einfach Zugang freischalten und weiterlesen
Werden auch Sie RN+ Mitglied!
Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.