Die Nutrias im Auenpark beschäftigen die Stadt Selm schon seit einiger Zeit. Bereits im April 2021 wurden die ersten Vertreter der Nagetierart dort gesichtet, mittlerweile dürfte die Zahl deutlich zweistellig sein. Weil die aus Südamerika stammenden Tiere eigentlich nicht in Deutschland heimisch sind, gelten sie als sogenannte invasive Art und haben keine natürlichen Fressfeinde.
Nutrias werden bis zu zehn Jahre alt, weibliche Tiere können mehrmals pro Jahr bis zu 13 Junge bekommen. Da Nutrias gerne buddeln, unterhöhlen sie Dämme und Uferböschungen. So auch am Selmer Bach, der Funne und im Auenpark. Außerdem findet man die Tiere auch an den Schlossteichen in Cappenberg.

Fangkörbe noch 2023 im Einsatz
Die Stadt hat im März dieses Jahres reagiert und im Auenpark Hinweisschilder aufgestellt. Zudem richtete man die Bitte an die Spaziergänger: „Unterlassen Sie das Füttern der Tiere, denn damit tragen Sie dazu bei, dass die Tiere ihre Scheu verlieren und gegebenenfalls Hunde und Spaziergänger angreifen.“ Nutrias können Krankheiten wie Salmonellose, Streptokokkose oder Colibacteriose übertragen.
Um die Zerstörungen nicht zu stark werden zu lassen, handelt die Stadt jetzt. Auf eine Anfrage von Ralf Vagedes (CDU) im Ausschuss für Stadtentwicklung, Mobilität, Umwelt- und Klimaschutz stellte Bürgermeister Thomas Orlowski klar: „Wir haben über die Stadtwerke Fangkörbe bestellt und werden noch in diesem Jahr damit Nutrias fangen.“ Jochen Westermann (CDU) betonte: „Die Nutriapopulation ist nicht nur im Auenpark ein Problem, sondern an verschiedenen Orten. Wir müssen uns dem Thema stellen.“
Nutrias werden auch in Selm zum Problem: Stadt stellt Hinweisschilder im Auenpark auf
Keine Fressfeinde: Zahl der Nutrias im Selmer Auenpark dürfte wachsen
Förster Berks warnt vor Nutria-Problem am Teich in Cappenberg