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Impfung und Impfskeptiker: Bitte nicht zynisch werden in der Pandemie
Meinung
Impfskeptiker nehmen jeden Impfdurchbruch als Bestätigung dafür, dass die Impfung nicht wirkt. Schlangen vor Impfzentren zeigen: Die Mehrheit weiß es besser. Gott sei dank, findet unsere Autorin.
Manchmal ist es gar nicht so einfach, sich nicht vom Zynismus mancher Leute anstecken zu lassen. Mir geht es zum Beispiel oft so, wenn ich für meine Arbeit auf Facebook unterwegs bin. Da kommentieren mache Menschen unentwegt Artikel von Menschen, die sich trotz Impfung mit Corona infiziert haben. „Seht doch her, funktioniert nicht, das Ganze.“. So oder so ähnlich kommentieren sie dann.
Dabei ist doch nicht auszuschließen, dass sich bei einem Impfstoff, der nicht zu hundert Prozent schützen kann, auch Menschen infizieren. Je mehr Menschen geimpft sind, um so eine größere Masse an Menschen ist da eben, die sich auch infizieren kann. Es ist zynisch von diesen Menschen, zu behaupten, dass Impfungen nichts brächten und damit dafür zu sorgen, dass manche, die vielleicht noch zögern, dann doch auf eine Impfung verzichten; sich eventuell infizieren und kränker werden, als sie es müssten. Schließlich schützt eine Impfung zum Beispiel mit Biontech zu 90 Prozent vor schweren Verläufen im Vergleich dazu, wenn man ungeimpft wäre.
Manchmal kommen einem diese Menschen sehr laut und viele vor. Dann sehe ich aber Schlangen vor Impfzentren und ratz fatz ausgebuchte Impftermine in den Impfzentren in Unna und Coesfeld und denke mir: Zum Glück gibt es immer noch eine Mehrheit, die der Wissenschaft traut. Bitte bleiben Sie so und werden Sie niemals zynisch.
Ich bin neugierig. Auf Menschen und ihre Geschichten. Deshalb bin ich Journalistin geworden und habe zuvor Kulturwissenschaften, Journalistik und Soziologie studiert. Ich selbst bin Exil-Sauerländerin, Dortmund-Wohnerin und Münsterland-Kennenlernerin.
