
© Arndt Brede
Im Auenpark Selm ist der neue Selmer Bach wichtig für den Naturschutz und als Spielplatz
Aktive Mitte
Wer den künftigen Auenpark betritt und Richtung Westen geht, wird, wenn er ortskundig ist, einen Bach entdecken, den er so noch nie gesehen hat. Und der nun besondere Funktionen erfüllt.
Der Selmer Bach: ein an den Ufern dicht bewachsenes, gerades Gewässer, das möglichst schnell Wasser von A nach B transportierte. Viele Selmer kennen das Gewässer nur so. Das war mal. Zumindest hat sich daran zwischen dem Sandforter Weg und der Straße Grüner Weg einiges verändert.
Jetzt schlängelt sich der Bach durch das Areal des künftigen Auenparks. Schlängeln? „Ja“, sagt Rolf Suhre, Projektleiter der Ingenieursgesellschaft nts, die das Regionale-2016-Projekt Aktive Mitte betreut. „Der Selmer Bach hat einen Bachlauf vorgegeben bekommen.“ Ein neues Bett also. Und eingebettet ist er in eine aufgeweitete Auenlandschaft. Im Grunde genommen gibt sie dem Auenpark ihren Namen.
Große Steine, Gehölz: Sie liegen in dieser Auenlandschaft rechts und links des Bachlaufs. Hier werden bald mal Kinder auf einem natürlichen Abenteuerspielplatz spielen. Nur in bestimmten Bereichen, damit keine brütenden Vögel gestört werden. Und natürlich nur, wenn es keine starken Niederschläge gegeben hat, die dazu führen, dass der Bach überläuft und die Aue flutet.
Verbesserter Hochwasserschutz am Selmer Bach
Denn das ist neben der Möglichkeit, dort zu spielen, die zweite Funktion: Hochwasserschutz. Ausgelegt ist die Aue am Selmer Bach auf Starkregenereignisse, die statistisch nur alle 100 Jahre geschehen. Durch Geländemodellierungen, die als Regenrückhaltebecken anzusehen sind.
Diese Rückhaltebecken ersetzen das alte System der Rohrleitungen, die das Wasser aus der Umgebung in den Selmer Bach eingeleitet haben.
Weit mehr als 10.000 Kubikmeter Boden seien entfernt worden, um so zu ermöglichen, „eine wesentliche ökologische Aufwertung für den Selmer Bach zu erzielen und den Hochwasserschutz zu verbessern“, führt Rolf Suhre aus.
Nichts wurde entlang der Aue gepflanzt oder gesät
Was im jetzigen Stadium der Auenbereiche auffällt: Es ist direkt am Bach nichts angepflanzt oder eingesät worden. „Das ist ganz bewusst nicht geschehen“, berichtet Rolf Suhre. „Die Natur soll sich das Gelände quasi selber wiederholen.“

Brücken führen über den Selmer Bach. © Arndt Brede
Gesäumt werden die Auenflächen entlang des Selmer Bachs durch zwei Wege: den Weg, der bisher auch schon entlang des Selmer Bachs führte, und eine inneren Weg.
Neu ist auch, dass Brücken innerhalb des Auenparks über den Selmer Bach führen.