Über 600 iPads mehr bis 2025 Selm investiert in Digitalisierung der Schulen

Über 600 I-Pads mehr bis 2025: Stadt investiert in digitale Schulen
Lesezeit

Durchaus zufrieden zeigte sich Sonja Börger, bei der Stadt Selm für den technischen Support der Schulen zuständig, mit der Umsetzung des Medienplans für die Jahre 2019 bis 2023. Breitbandiger Internetzugang, flächendeckendes WLAN und Präsentationstechnik in allen Klassen-, Kurs- und Fachräumen zählten unter anderem zu den Zielen, die „alle erreicht und teilweise übertroffen“ wurden, so die seit 2020 in Selm arbeitende Fachkraft.

Während die Stadt sich nämlich für 2023 eine Ausstattung mit einem digitalen Endgerät pro fünf Schüler als Ziel gesetzt hatte, sind es aktuell bereits zwei Schüler, die sich im Schnitt ein Gerät teilen. Das hängt natürlich auch mit den Fördermitteln aus dem Digitalpakt des Landes und dem Programm „Gute Schule 2020“ während der Corona-Pandemie mit Perioden des Distanzunterrichts zusammen.

Doch die unklare Zukunft der Landesförderung ärgert Kämmerin Sylvia Engemann etwas. „Es wäre gut, wenn das Land signalisiert hätte, dass es sich finanziell beteiligt, aber da gibt es momentan noch große Fragezeichen“, machte sie deutlich. Deshalb sind für den neuen Medienplan bis zum Jahr 2028 auch zunächst keine Fördermittel eingeplant.

Schüler sitzen mit einem ipad und Maske während der Pandemie am Tisch.
In den vergangenen Jahren, gerade auch zu Hochzeiten der Pandemie, wird immer mehr an digitalen Endgeräten gelernt. © de Vries

Deutliche Preissteigerung

1192 iPads stehen den Schülern in den fünf Selmer Schulen derzeit insgesamt zur Verfügung, was Sylvia Engemann als „guten medientechnischen Stand“ bezeichnete. Dieser soll aber weiter ausgebaut werden. Sonja Börger stellte in der Sitzung des Ausschusses für Schule, Bildung und Sport vor, welche Pläne die Stadt für die nächsten fünf Jahre hat.

Als Mindeststandard sieht die Stadt dabei eine Zahl von 1855 Schüler-iPads. In Zukunft, und zwar bereits ab dem Jahr 2025, sollen allen Klassen der Jahrgangsstufen 1 bis 7 und der Jahrgangsstufe 8 am Gymnasium iPad-Boxen mit jeweils 15 Endgeräten zur Verfügung stehen. Den Schülern der höheren Jahrgänge werden persönliche Leihgeräte zur Verfügung gestellt, die sie mit nach Hause nehmen können. Zudem sind kontinuierliche Auffrischungen der Hardware vorgesehen.

Sonja Börger gab mit Blick auf den Erwerb neuer Endgeräte zu bedenken: „Die alten iPads gibt es nächstes Jahr nicht mehr und bei den neuen ist ein großer Preissprung von rund 150 Euro pro Gerät zu erwarten.“ Deshalb sei es sinnvoll, schon jetzt mit „einem kontinuierlichen Refresh zu beginnen.“ 2024 will die Stadt demnach 509 neue Geräte anschaffen, für die Jahre 2025 bis 2028 kontinuierlich 280 neue Geräte pro Jahr. „Dann hätten wir im Laufe von fünf bis sechs Jahren einmal alle Geräte ausgetauscht“, stellt Sonja Börger dar.

156.000 Euro pro Jahr

Die Kosten für die Beschaffung von neuen iPads zur Erweiterung des Bestands und zum Austausch alter Geräte will die Stadt in einem eigenen iPad-Pool von der bisherigen Gesamtsumme für digitale Ausstattung abkoppeln. Dieser Pool wird schulübergreifend verwendet, um den Bestand von 1855 Endgeräten dauerhaft zu gewährleisten. Die Stadt investiert für die Jahre 2024 bis 2028 in diesem Bereich jährlich konstant 156.000 Euro, dazu ist für 2024 eine Spende in Höhe von 125.000 Euro eingeplant.

Diese Pläne wurden von den Ausschussmitgliedern schließlich einstimmig unterstützt. Dennoch gab es an einigen Stellen noch Fragen. Erdal Macit (SPD) fragte, was mit den alten Geräten nach dem Austausch passiert. „Wir müssen sehen, in welchem Zustand die Geräte dann sind. Jetzt können wir noch nicht planen, ob wir vielleicht durch den Verkauf noch etwas einnehmen werden“, antwortete Sonja Börger.

Heiko Buchalik (Familie) fragte sich, ob Rahmenverträge beim Kauf der Geräte nicht für die Stadt günstiger wären als das derzeit praktizierte Ausschreibungsmodell. „Wir schauen auch, was andere Kommunen mit Rahmenverträgen zahlen. Da sind wir derzeit günstiger unterwegs, werden das aber natürlich weiter beobachten“, erläuterte Sylvia Engemann. Auf die Frage von Peter Bredohl (UWG), inwieweit steigende Schülerzahlen bereits eingeplant seien, erklärte Sonja Börger, dass man bis 2028 mit den aktuellen Schülerzahlen kalkuliere.

Stadt Selm bestellt 151 neue iPads – Diese Schulen profitieren davon

Schulleitungen in Selm und Nordkirchen für Präsenzunterricht - mit Plan B

Stadt schafft 3D-Drucker und Messtechnik für die Sekundarschule an