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Hut ab vor den Friseuren, die eine Testpflicht sogar begrüßen
Meinung
Vor dem Friseurbesuch testen lassen - das könnte für manche Kunden bald (wieder) Pflicht werden. Dass sich die Friseure mit Test sicherer fühlen, ist verständlich, findet unsere Autorin.
Es ist ein zweischneidiges Schwert für die Meister der Schere und des Föns - einerseits freuen sie sich, dass wieder mehr Kunden ihre Haarpracht den gelernten Friseuren anvertrauen. Andererseits ist da die Furcht, dass ein infizierter Kunde das Corona-Virus in den Salon tragen könnte.
Wer geimpft oder genesen ist, kann das problemlos nachweisen. Wer sich aber gegen eine Impfung entscheidet, muss bei der steigenden Inzidenz ab dem 23. August wieder einen Test präsentieren. Ab 11. Oktober auf eigene Rechnung.
Schutz von Mitarbeitern und Kunden
Dass Inhaber von Friseursalons befürchten, dann weniger zu tun zu haben, ist klar. Dass die meisten aber die Testpflicht begrüßen, finde ich gut. Zum Schutz der eigenen Mitarbeiter und der Kunden ist es sinnvoll, alles zu tun, um eine Verbreitung des Virus zu verhindern.
Hut ab vor den Friseuren, die auch in Kauf nehmen, dass weniger Kunden kommen, weil diese keine Lust auf den Test haben oder ihn nicht zahlen wollen/können. Ohnehin haben die Salons ihre Kapazitäten fürs Frisieren schon gekappt, um den nötigen Abstand herzustellen.
Ich finde, sie setzen mit ihrer Haltung ein deutliches Zeichen, dass ihnen Rücksichtnahme auf die gesamte Gesellschaft wichtiger ist als Geschäfte zu machen. Und das nachdem sie wegen Corona schon mal zur Zwangspause verurteilt waren. Hut ab.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
