Hohe Taktfrequenz bei Selmer Bauprojekten Planung für Zukunft stößt aber auch an Grenzen

Hohe Taktfrequenz bei Selmer Bauprojekten: Planung für Zukunft stößt an Grenzen
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Auenpark, Campus, Neubaugebiete, Gewerbeansiedlungen - Selm hat sein Gesicht in den vergangenen Jahren sehr verändert. Derzeit laufen weitere Bau- oder Umbaumaßnahmen, die zum Teil in den Löhr-Jahren - also den Jahren, in denen Mario Löhr Selms Bürgermeister war - angestoßen und begonnen worden waren.

Jetzt sind die Orlowski-Jahre angebrochen. Thomas Orlowski ist als Bürgermeister der Stadt Nachfolger des jetzigen Landrats Mario Löhr. Wie sieht es aus mit neuen Bauvorhaben? Wann können die angefangenen Projekte zum Abschluss gebracht werden? Wir haben bei der Stadt mal nachgefragt.

Fragen und Antworten.

Zeitplan

Welche großen Bauvorhaben wird es 2023 in Selm geben?

„Aussagen zu großen Bauvorhaben können nur zu den städtischen Maßnahmen getroffen werden“, erklärt Stadtsprecher Malte Woesmann. Dazu gehören die Projekte Umbau Dreifachturnhalle, Burg Botzlar, Erweiterung Overbergschule, Neubau Rettungswache, Erweiterung Feuerwehrhaus Selm und Feuerwehrhaus Hassel. Einige dieser Projekte laufen bereits.

Wie ist bei einzelnen Vorhaben der Sachstand und die zeitliche Perspektive bis zur Vollendung?

So sieht der Plan laut Malte Woesmann aus: Die Inbetriebnahme der Dreifachturnhalle soll im zweiten Halbjahr 2023 erfolgen. Baubeginn für die Erweiterung der Overbergschule war Anfang Januar. Die Fertigstellung ist für das erste Halbjahr 2024 geplant. Für die Erweiterung Feuerwehrhaus Selm ist der Bauantrag gestellt. Die Baugenehmigung wird in den nächsten Wochen erwartet. Anschließend erfolgen die Ausschreibungen. Die Fertigstellung ist für das erste Halbjahr 2024 geplant. Für die Erweiterung Feuerwehrhaus Hassel wird die Planung erstellt. Auch hier soll die Fertigstellung im ersten Halbjahr 2024 sein. Bürgermeister Thomas Orlowski hatte der Redaktion gegenüber jüngst gesagt, beim Umbau der Burg Botzlar sei eine Zeitperspektive seriös nicht zu geben.

Gibt es Unwägbarkeiten beziehungsweise Hindernisse?

„Unwägbarkeiten hängen aktuell sehr mit der Verfügbarkeit von Baufirmen bzw. Material zusammen“, sagt der Stadtsprecher dazu. „So sind Ausschreibungen in der Vergangenheit manchmal ohne Angebote erfolgt oder die Angebote waren deutlich über dem Leistungsverzeichnis. Bei erneuter Ausschreibung rückt der ursprüngliche Bauzeitenplan entsprechend nach hinten.“

Hat sich bei der Herangehensweise der Stadt Selm, was Bauvorhaben betrifft, etwas geändert? Etwa, indem erneut nach dem Vorbild des Wohngebiets am Auenpark das Grundstück an einen Investor verkauft wird?

Antwort Malte Woesmann: „Die Herangehensweise an bauliche Projekte beziehungsweise größere Bauvorhaben wird immer auf den Einzelfall abgestellt.“

Am Fährenkamp plant die Stadt Selm ein neues Baugebiet.
Am Fährenkamp plant die Stadt Selm ein neues Baugebiet. © Arndt Brede

Kann es mit der Ausweisung von Wohn- und Gewerbe-/Industrie-Flächen in Selm so rasant weiter gehen wie in den letzten Jahren angesichts steigender Baupreise und der Zurückhaltung bei Häuslebauern und Unternehmen angesichts dieser Preisentwicklung?

Die Position der Stadt fasst der Stadtsprecher so zusammen: „Die letzten Jahre waren sicherlich geprägt von einer außergewöhnlichen Dynamik bei der Flächenausweisung und Flächenentwicklung in den Bereichen Wohnen und Gewerbe. Dies zeigt, dass der Standort Selm sowohl bei Investoren, als auch bei privaten Bauherren nachgefragt und positiv bewertet wird. Dieser Nachfrage möchte die Stadt Selm auch in den kommenden Jahren gerecht werden. In welchem Umfang und an welchen Stellen es künftig aber noch zusätzliche Flächenausweisungen geben kann und soll, werden Politik und Verwaltung unter Berücksichtigung vielfältiger planerischer Rahmenbedingungen zu gegebener Zeit abstimmen.

Gibt es überhaupt noch genügend Flächen für Wohnungsbau und Gewerbe/Industrie?

Mit dem Baugebiet Neuenkamp und den in der Planung befindlichen Gebieten im Bereich Fährenkamp und Am Hüttenbach sind die Potentiale im Bereich Wohnen mit Blick auf die Stadtteile Selm und Bork aktuell fast ausgeschöpft. Zukünftige Ausweisungen müssen mit der Regionalplanung abgestimmt beziehungsweise erörtert werden.