
Die hohen Temperaturen können an diesem Wochenende zu Waldbränden führen. Manfred Schäper, Leiter der Feuerwehr in Nordkirchen, hat sich auf solche Szenarien mit seinem Team vorbereitet. © dpa/Lara Malberger
Heiß, heißer, Waldbrand: Feuerwehren blicken auf das Hitze-Wochenende
Temperaturen über 30 Grad
Es wird richtig heiß: Das Wochenende (18./19.6) verspricht Temperaturen bis zu 35 Grad. Die enorme Hitze sorgt auch für Alarmbereitschaft bei den Feuerwehren in Selm, Olfen und Nordkirchen.
Bereits am Samstagvormittag kletterten die Temperaturen in der Region rund um Selm, Olfen und Nordkirchen auf über 25 Grad. Der Deutsche Wetterdienst hat für das gesamte Wochenende (18./19. Juni) eine extreme Hitze mit bis zu 35 Grad vorausgesagt. Schwitzen ist also angesagt. Doch das Hitze-Hoch „David“ sorgt nicht nur für Schweißperlen auf der Stirn, sondern auch für eine erhöhte Alarmbereitschaft bei den Feuerwehren.
Das A und O bei der aktuellen Hitze ist für Thomas Isermann, Stadtbrandinspektor in Selm, dass die Menschen kein offenes Feuer anmachen. Zudem sollten keine entflammbaren Gegenständen wie Zigarettenstummel oder Glasflaschen draußen weggeworfen und ebenso auf das Rauchen im Wald verzichtet werden.

Thomas Isermann, Stadtbrandinspektor der Feuerwehr Selm, warnt wegen der hohen Temperaturen vor offenem Feuer und weiteren gefährlichen Tätigkeiten. © Daniel Magalski
Wenn schon mit Feuer hantiert werde, sollten die Menschen einen Feuerkorb oder Asche nicht unbeachtet lassen, so der Feuerwehrmann. „Erst gar kein Feuer anmachen und somit den Funkenflug zu vermeiden, ist natürlich die beste Lösung.“ Auch am Kanal grillen, sieht Isermann an diesem Wochenende als keine gute Idee an. Denn drumherum seien viele trockene Kornfelder, auf die womöglich etwas vom Feuer überspringen könne. „Klar ist das schön bei dem Wetter. Aber hier sollte man die Vernunft walten lassen.“
Wer dieses Wochenende gern Unkraut abflämmen will, sollte diese Gartenarbeit lieber verschieben. „Die Vegetation drumherum ist so trocken, das kann sofort brennen“, erklärt der Selmer Stadtbrandinspektor. Ebenfalls gilt es, im Auto keine Tiere sowie Personen zu lassen, die sich nicht selbst aus dem Fahrzeug befreien können.
Feuerwehren wegen Waldbrandgefahr in Alarmbereitschaft
Die Teams der Feuerwehren sind gerade bei Tagen, an denen das Thermometer über 30 Grad klettert immer in Alarmbereitschaft. „Es ist allgemein erkennbar, dass die Temperaturen sich verändern. Wir müssen da einfach mit Wald- und Flächenbränden rechnen. In Nordkirchen haben wir den Vorteil, dass wir keine großen abgelegenen Waldgebiete und auch keine Waldart haben, die die größte Anfälligkeit für Brände hat“, erklärt Manfred Schäper von der Feuerwehr in Nordkirchen. Auch Thomas Isermann sieht bereits seit längerem eine Gefahr für Waldbrände – auch in der Region.
Aufstockung beim Feuerwehr-Personal gibt es jedoch nicht. „Wir haben die Lage im Blick. Aber es ist für uns ein heißer Sommertag wie jeder andere. Der Rettungsdienst wird wohl ein bisschen angespannter sein wegen der möglichen Kreislaufprobleme“, erklärt Thomas Isermann von der Feuerwehr Selm. Natürlich sei es für die Feuerwehrleute auch eine Belastung bei solch hohen Temperaturen körperliche Arbeit verrichten zu müssen.
Bereits im Winter auf Hitze-Wochenende vorbereitet
In Nordkirchen sieht die Situation ähnlich aus. Es gebe keine Notwendigkeit und auch keine Möglichkeit mehr Feuerwehrleute einzusetzen, denn grundsätzlich sei man immer in Bereitschaft, so Manfred Schäper, Leiter der Feuerwehr in der Schlossgemeinde. „Personell ist es für uns gerade sogar wirklich entspannter, weil einfach grundsätzlich mehr Leute zur Verfügung stehen.“

Wenn es stark brennt, können auch sogenannte Löschhubschrauber, wie hier im Oberharz, eingesetzt werden. © dpa
Organisatorisch hat sich das Feuerwehrteam in Nordkirchen bereits im Winter mit Szenarien wie an diesem Wochenende auseinandergesetzt. Es wurde dabei unter anderem geklärt, welche Wege im Wald bei einem Einsatz für die Fahrzeuge nutzbar sind und wo es beispielsweise Plätze für die Wasserversorgung gibt.
Keine negativen Erfahrungen in den vergangenen Jahren
Auch in Olfen sei die Feuerwehr mit ausreichend Personal bereit für jegliche Einsätze an diesem Wochenende. „Unsere Fahrzeuge stehen alle aufgerüstet in den Gerätehäusern. Wir sind da relativ entspannt“, erklärt Karten Nieländer von der Feuerwehr in Olfen am Samstagvormittag.
Dass sich in Olfen und Umgebung womöglich großangelegte durch die Bevölkerung verschuldete Einsätze ergeben, sieht der Feuerwehrmann nicht. „Die Erfahrung in den vergangenen Jahren hat gezeigt, dass der Umgang mit den heißen Temperaturen sehr gut ist. Wir haben selten das Problem, dass jetzt jemand einfach wild ein Lagerfeuer bei der Hitze macht. Die Menschen hier gehen damit verantwortungsbewusst um.“
Seit 2016 hat mich der Lokaljournalismus gepackt. Erst bei der NRZ und WAZ gearbeitet, dann in Hessen bei der HNA volontiert. Nun bei den Ruhr Nachrichten als Redakteurin zu Hause. Wenn ich nicht schreibe und recherchiere, bin ich in den Bergen beim Wandern und Klettern unterwegs.
