Handdruckspritzenwettbewerb der Feuerwehren Löschen Hand in Hand wie zu Kaisers Zeiten

Handdruckspritzenwettbewerb: Löschen Hand in Hand wie zu Kaisers Zeiten
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Was für ein großartiges Spektakel war das am Sonntag, 10. September, im Schlosspark Cappenberg. Menschen in historischen Uniformen löschten Brände mit sehr alten Geräten. Anlass war der historische Handdruckspritzenwettbewerb von Feuerwehren aus ganz NRW. Wenn es den Begriff Infotainment nicht schon gäbe - man müsste ihn für diesen Wettbewerb erfinden.

Die Augen der Besucher glänzten und so mancher Kindermund blieb weit aufgesperrt angesichts dessen, was Löschzüge aus NRW im Schlosspark zeigten. Nämlich, wie früher - zu Kaisers Zeiten - Feuer gelöscht wurden und Wasser an den Einsatzort kam. „Na das ist ja mal Einsatz“, urteilte eine Besucherin. Da hatte gerade die Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Ascheberg erfolgreich einen Einsatz unter Wettbewerbsbedingungen simuliert. Wobei anfangs einige technische Schwierigkeiten zu überwinden waren. Denn es hatte sich offenbar Luft im Wasserschlauch gebildet. Mit einigen Handgriffen und mit der geballten Wucht nicht nur der Ascheberger Feuerwehrkameraden, sondern auch anderer Löschzüge sowie von Besuchern erreichte das Wasser aus dem Dorfbrunnen mittels zweier C-Rohre die Fassade des Gebäudes, in dem laut Wettbewerbsbedingungen ein Feuer ausgebrochen war.

Genau dieser Einsatz zeigt, dass vor mehr als einem Jahrhundert die Arbeit der Feuerwehren - mit Muskelkraft die Pumpen zu bedienen - schwerer war. Er zeigt aber auch, dass sich eines zu Kaisers Zeiten wie heutzutage nicht geändert hat: die Tugend nämlich, sich gegenseitig zu unterstützen und mit anzupacken, wenn es sein muss.

Unter den Augen der Wettbewerbsjuroren verrichteten die Löschzüge ihre Aufgaben im Schlosspark Cappenberg.
Unter den Augen der Wettbewerbsjuroren verrichteten die Löschzüge ihre Aufgaben im Schlosspark Cappenberg. © Arndt Brede

Und darum ging es auch beim Wettbewerb mit historischem Gerät: „Wir wollen den Menschen zeigen, wie unsere Arbeit früher war“, berichtet Martin Hüdepohl, stellvertretenden Löschzugführer des Löschzuges Nordlünen-Alstedde. Der Löschzug hatte gemeinsam mit dem Löschzug Cappenberg den Wettbewerb organisiert. Und unter anderem einen Dorfbrunnen und eine Gebäude-Fassade aufgestellt.

Das war Information und Unterhaltung zugleich - Infotainment eben. Die Besucher waren begeistert und auch den Feuerwehrleuten machte es Spaß. Auch, wenn die Uniformen an diesem sehr warmen Tag sicher nicht die ideale Bekleidunng war. „Das macht mir nichts aus“, sagt ein junger Nordlüner Feuerwehrmann. „Das ist mal eine Abwechslung.“

Sieben Löschzüge haben mitgemacht. Am Ende gewann die Feuerwehr Eisern vor dem historischen Feuerwehr-Löschzug Linn und dem Löschzug Schiefbahn. Weitere Teilnehmer: der historische Löschzug Geldern, die Freiwillige Feuerwehr Dahlbruch, die „Uedener Löschknechte“ und die Ehrenabteilung des Löschzuges Ascheberg.

Sieger beim Wettbewerb „Blasen der Feuerwehrsignale“ wurde der Löschzug Schiefbahn knapp vor dem Löschzug Linn.

Guido Vortmann, Hauptbrandmeister des Löschzuges Cappenberg, der die Zuschauer den Tag über kundig per Mikrofon über das jeweilige Wettbewerbsgeschehen informiert hatte, zog ein positives Fazit: „Es war sehr interessant von den Übungen und den Abläufen her, und zwar für die Löschzüge und für die Bevölkerung. Es war gut besucht.“

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