Grüner Protest gegen Schweinehof-Erweiterung

Einwände von 130 Menschen

Landwirt Markus Wiesmann möchte seinen Betrieb in Netteberge erweitern, ein Bauantrag ist gestellt und Gutachten sind eingeholt. Die Grünen haben Bedenken was die Auswirkungen auf Umwelt und Anwohner angeht und offiziell Einwände vorgelegt. Markus Wiesmann hat daher die Politiker auf seinen Hof eingeladen.

SELM

, 09.04.2014, 10:04 Uhr / Lesedauer: 2 min
Markus Wiesmann möchte seinen Betrieb in Netteberg erweitern.

Markus Wiesmann möchte seinen Betrieb in Netteberg erweitern.

Die hohen Standards sahen auch die drei Vertreter von dem Selmer Ortsverein Bündnis 90/Die Grünen, Benjamin Benke und Jutta Basenau sowie  Friedrich Ostendorff, Agrarpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion, bei ihrem Besuch vor Ort. Die Verhältnisse seien absolut "im Rahmen der Gesetzgebung", sagt Benke.  Ein entspannter Besuch, sagt Markus Wiesmann: "Sie freuten sich über meine Bereitschaft, sie über den Hof und auch durch die Ställe zu führen." Auszusetzen hatten die Politiker nichts. Regelmäßige und häufige Kontrollen und Prüfungen durch die Behörden tragen ebenfalls dazu bei. Ein weiterer Punkt für die hohen Standards, sagt Markus Wiesmann: "Je größer der Betrieb ist, desto häufiger wird er geprüft."

Die derzeitigen Verhältnisse auf dem Hof - von der Grundsatzfrage der Massentierhaltung abgesehen - möchte Benjamin Benke aber auch gar nicht angehen. Er und seine Partei haben Bedenken, dass Markus Wiesmann die Standards in seinem Betrieb so hoch halten kann, wenn er ihn vergrößert. "Wir möchten überprüft wissen, dass Umweltschutzvorgaben auch bei der Vergrößerung weiterhin eingehalten werden können."

Entsprechend haben die Grünen offiziell Einwand erhoben. Und damit sind sie nicht allein: Acht schriftliche Einwendungen liegen bei der Kreisverwaltung Unna vor, darunter drei von Personengruppen. Insgesamt haben rund 130 Menschen Einwände gegen die derzeitigen Anträge und Gutachten für die Hoferweiterung von Markus Wiemann. Sie alle müssen nun sortiert und geprüft werden. Das dauert. Wie lange, das lässt sich laut Constanze Rauert von der Kreisverwaltung nicht absehen. Markus Wiesmann kann derzeit nur abwarten: "Anträge und Gutachten sind erledigt, nun müssen die Gutachter über die Einwände urteilen." Unter Umständen werden durch die Einwände weitere Gutachten fällig.

Erst einmal erwarten der Landwirt und die Einwender aber den 8. Mai: Für diesen Tag ist ein Erörterungstermin im Bürgerhaus angesetzt. Alle Beteiligten können dann noch einmal ihre Pläne, Bedenken und Vorhaben darlegen. Sie dienen den Behörden als Grundlage für eine spätere Entscheidung.

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